Schuhe und Kleidung müssen einfach passen, doch kaum jemand bezahlt die Massschneiderei freiwillig. Bei Adidas ist jetzt ein zukunftsweisendes Projekt in Planung, welches die individuelle Anfertigung von Schuhen und Kleidung direkt im Ladengeschäft ermöglichen soll.

Die Story Factory

Die Produktionsstätte direkt im Laden, Adidas hält es für möglich und nennt sein Projekt „Story Factory“. Adidas-Manager Glenn Bennet erklärt das Prinzip: «Die Kunden bekommen Schuhe, die genau auf ihre Bedürfnisse abgestimmt sind und perfekt zu ihren Füssen und ihrem Bewegungsablauf passen.“ Diese neue Art der Fertigung würde vermutlich sogar die niedrigen Produktionskosten in Fernost samt anschliessendem Transport schlagen. In 2016 soll so eine Kleinfabrik das erste Mal ihren Betrieb aufnehmen.

Den Prototyp entwickelt aktuell schon ein bayrischer Zulieferer in Ansbach. In 2016 werde man dann die Speed Factory testen und zwar mit 500 Paar Schuhen, erklärte der Manager weiter. Wenn sich die Fertigung direkt vor Ort als erfolgreich herausstellt, will Adidas das Prinzip in aller Welt anwenden.

Starke Zahlen im zweiten Quartal

Nebst dieser innovativen Ankündigung hat Adidas auch seine Quartalszahlen vorgelegt. Die Erwartungen bei den Kernmarken wurden deutlich übertroffen. Die Erlöse wuchsen auf das Jahr hochgerechnet um 15 Prozent an und machen nun 3,9 Milliarden Euro aus. Selbst die schwindenden Umsätze aus dem Golfsport erzeugen hier wenig Gegenwind. Vor allem die Märkte im Westen Europas und in China haben stark zugelegt.

Im Betriebsergebnis bedeutet dies knappe acht Prozent mehr, rauf auf 234 Millionen Euro. Die Bruttomarge verlor aber 0,9 Punkte wegen des schlechten Golfgeschäftes und liegt jetzt bei nur noch 48,3 Prozent. Ein Grund hierfür sind auch die Währungseffekte welche im zweiten Quartal heftig schwankten. 146 Millionen Euro hat Adidas mit seinen Produkten verdient und liegt damit ein Prozent höher als im Vorjahr.

Konzernchef Herbert Hainer sieht positiv in die Zukunft: «Dank der hohen Auftragsbestände sind wir sehr optimistisch, dass sich die starke Umsatzdynamik bei unseren Kernmarken Adidas und Reebok auch im zweiten Halbjahr fortsetzen und das angestrebte Erlös- und Gewinnwachstum für den Konzern vorantreiben wird.“ Das Golfgeschäft veräussert Adidas eventuell und man hat sich bei der Runtastic Sport App für 220 Millionen Euro eingekauft.