In 2020 erlitt die Tourismusbranche einen heftigen Absturz. Corona-bedingt gab es viele Stornierungen. Denn durch die Lockdowns war verreisen mit dem Flugzeug und die Unterbringung in Hotels schlichtweg nicht möglich. Trotzdem bewies der Vermittler Airbnb großen Mut und ging Anfang Dezember an die Börse. Mit zunächst ungewissem Blick in die Zukunft. Doch die aktuellen Zahlen können sich sehen lassen.

Airbnb trotzte Corona

Vielleicht war es auch einem Umdenken der Urlauber geschuldet. Wer vielerorts nur auf geschlossene Hotels traf, konnte sich meistens immer noch eine Wohnung anmieten. Airbnb gab im Verlauf des letzten Jahres bereits bekannt, dass sich das Nutzungsverhalten angepasst hatte. Die Kunden buchten mehr in der näheren Umgebung. Also in Städten und Gemeinden, welche noch bequem mit dem Auto oder der Bahn erreichbar waren.

Airbnb gelang es also, der Corona-Krise in 2020 zu trotzen. Dies bestätigen nun die neuesten Kennzahlen, bezogen auf das gesamte Jahr 2020. Natürlich konnte der Apartment-Vermittler seine Verluste nicht komplett ausgleichen. Der Rückgang auf 3,4 Milliarden US-Dollar entsprach einem Erlös-Minus von etwa 30 Prozent. Doch in diesen roten Zahlen steckt bereits ein gewisser Aufwind, denn zum Beginn der Pandemie sahen die Zahlen noch schlechter aus. Das letzte Quartal schlug mit 859 Millionen Dollar zu Buche. Ein Minus von nur 22 Prozent.

Verlust von 4,6 Milliarden US-Dollar

Doch es lässt sich nichts schön reden. 2020 erzielte Airbnb einen Verlust von 4,6 Milliarden Dollar. Neben dem Corona-Virus hat auch der Börsengang im Dezember viel Geld verschlungen. Der Ausgabepreis von 68 Dollar wurde schnell verdoppelt und lanciert weiterhin ein hohes Niveau. Airbnb erreicht damit einen aktuellen Börsenwert weit jenseits der 100 Milliarden US-Dollar.

Für 2021 blickt das Unternehmen optimistischer in die kommenden Monate. Mit einer starken Zunahme der Impfung und einem Abflachen der Pandemie, sollte die Reiselust wieder steigen. Diesen Aufschwung wolle man mit allen zur Verfügung stehenden Optionen mitnehmen.

Dem in 2008 gegründete Unternehmen unterstellt man weiterhin großes Wachstumspotential. Seit knapp drei Monaten können auch Aktionäre davon profitieren. Zeitgleich gilt es für Airbnb aber auch einige Probleme zu klären. In Ballungszentren mit begrenztem Wohnraum, ist die Vermittlung von Apartments für kurze Zeit nicht immer gern gesehen. Zumal die sich abwechselnden Touristen gelegentlich auch Unruhen für Langzeitmieter mit sich bringen.