Der Google-Mutterkonzern Alphabet hat sich zum wertvollsten Unternehmen der Welt gemausert. Damit wurde Apple von seinem Thron gestossen, nicht zuletzt weil sich das iPhone wesentlich schlechter verkauft hat als erwartet. Knapp eine halbe Billion Dollar verzeichnet Alphabet nun bei seiner Unternehmensbewertung.

Apple down, Alphabet up

Der Donnerstag endete für Apple mit einem Zwei-Jahres-Tief seiner Aktie. Der Börsenwert sank auf 494,8 Milliarden Dollar und Alphabet legte auf 499,9 Milliarden zu. Den Absturz hat Apple vor allem einem japanischen Bericht der Agentur „Nikkei“ zu verdanken. Der Zulieferer TSMC erwartet deutlich weniger Umsatz in der zweiten Jahreshälfte. Analysten vermuteten ohne konkrete Details eine schwächere Nachfrage in Sachsen iPhone-Komponenten.

Der Kurs lag am Donnerstag bei 90,34 Dollar und sein Allzeit-Hoch lag 2015 bei 132,54 Dollar. Die grosse Differenz lässt sich nicht so schnell aufholen, wenn überhaupt. Im April kam es dazu, dass zum ersten Mal seit Einführung des iPhones die Verkaufszahlen gesunken waren. Auch die Apple Watch konnte scheinbar nichts an der Situation ändern. Der Konzern will bislang nicht über die Verkaufszahlen der Smart Watch berichten.

Google muss vielleicht Milliarden an EU zahlen

Während Alphabet an Apple vorbeigezogen ist, muss das Tochterunternehmen Google um seine Finanzen bangen. Die EU kämpft schon seit Jahren mit dem Suchmaschinengiganten und wirft einen Missbrauch seiner Marktposition vor. Eine endgültige Entscheidung soll nun bald getroffen werden. Rund drei Milliarden Euro sind hierbei im Gespräch. Die EU-Kommission soll vielleicht im Juni das Urteil erklären, wie der britische „The Sunday Telegraph“ berichtet.

In diesem Fall geht es um die hauseigenen Shoppingseiten von Google. Sie sollen unfaire Wettbewerbsvorteile geniessen. Google hingegen ist sich keiner Schuld bewusst. Der Kommission steht es frei Firmen mit bis zu zehn Prozent ihres Umsatzes zu bestrafen. Das könnte bei Google bis zu sechs Milliarden Euro bedeuten.

Für die Mitbewerber von Google ein gefundenes Fressen. Sie schüren das Feuer um die Wettbewerbsklage nur zu gern. Sie sind sich einig, dass Google hier bewusst alles hinauszögert und nicht sofort eine Lösung nach EU-Richtlinien anbietet. Die dadurch entstandenen extra Gewinne könnte die nicht abwendbare Strafe tilgen.