Amazon erweitert seine Geschäftsfelder stetig. So verwundert es nicht, dass der virtuelle Versandhändler nun eine Online-Apotheke ausrollt. Diese soll vorerst nur in den USA verfügbar sein und unter dem Namen „Amazon Pharmacy“ laufen. Über sie können Kunden auch verschreibungspflichtige Medikamente bestellen, heißt es.

Preisvergleiche und Prime-Vorteile

Den Grundstein für dieses Angebot legte Amazon bereits in 2018. Damals übernahm der Internetgigant die Online-Apotheke Pillpack. In den zwei nachfolgenden Jahren bemühte sich der Konzern um weitere staatliche Lizenzen. Damit der Versand von Medikamenten auf rechtlich sicheren Beinen steht.

Wer Amazon Pharmacy nutzt, erhält auf der Webseite bzw. App wichtige Preisvergleiche. Prime-Mitglieder erhalten zudem Rabatte für Medikamente ohne Versicherungsleistungen und Versicherte können die Zuzahlungs-Option wählen.

Amazon erhöht damit erneut den Druck auf seine Konkurrenten. In diesem Fall betrifft es Anbieter wie Rite Aid, Walgreens und CVS Health. An der Börse war dies deutlich spürbar, da deren Aktienkurse nachgaben. Stellenweise kam es zu Einbrüchen von zwölf Prozent. Wertpapiere von Amazon stiegen nachbörslich hingegen um etwa 2,5 Prozent.

Eine nahezu ganzjährige Weihnachtssaison dank Corona beflügelt den Versandhandel von Amazon. Immer mehr wird nach Hause bestellt, um die Kontakte untereinander zu reduzieren. Dies gilt natürlich auch für Produkte aus Apotheken. Weshalb Amazon Pharmacy wohl keinen besseren Start erwischen könnte.

Deshalb verkauft Bezos so viele Aktien

Trotz der starken Kennzahlen des Konzerns, hat Amazon-Chef Jeff Bezos in diesem Jahr schon Aktien im Wert von mehr als zehn Milliarden US-Dollar veräußert. Jedoch hat dies nichts mit einem Vertrauensverlust in sein eigenes Unternehmen zu tun.

Er macht so viel Geld locker, um es für ein sehr persönliches Anliegen zu spenden. Sein Klimafonds „Earth Fund“ erhält diese finanzielle Unterstützung. Aus diesem Fonds heraus spendiert er Geldspritzen an klimafreundliche Fonds und Projekte. So bekam bspw. der World Wildlife Fund 100 Millionen Dollar. Die erste Auszahlung umfasst 16 Empfänger und kommt auf 791 Millionen Dollar.

Weitere Projekte will er in naher Zukunft fördern. Der Earth Fund setzt sich zum Ziel, die Probleme des Klimawandels anzugehen. Weshalb Bezos in Wissenschaftler, Organisationen und Aktivisten investiert, welche hierzu ihren Beitrag leisten. Zeitgleich trägt sein Fonds zu einem besseren Image von Amazon bei.