Die Amazon-Aktien dürften für Anleger in den nächsten Wochen wieder an Interesse gewinnen, sofern das Unternehmen abheben darf. „Versandhandel durch die Luft“, darauf wird in den USA spekuliert. Was anfänglich viele für einen Werbegag hielten, soll nun Realität werden. Amazon möchte einen Teil seiner Sendungen mit Hilfe von unbemannten Flugdrohnen ausliefern. „Amazon PrimeAir“ haben sie den Dienst getauft.

Kampf um die Freigabe

Die erste Genehmigung dieser futuristischen Idee steht im Raum. Ein Antrag bei der US-Luftfahrtbehörde FAA liegt nun vor. Hierbei geht es zunächst um einen Test der Drohnen, um gezielt Standorte anzufliegen. Die FAA sieht dies kritisch und gibt dafür nur einige Bereiche der USA frei. Feuer bekommt die Debatte auch von der Verbraucherschutzbehörde FTC. Notfalls wollen sie das Online Versandhaus vor Gericht ziehen. Allerdings hat dies weniger etwas mit den fliegenden Drohnen-Zustellern zu tun, sondern viel mehr mit einem mangelhaften Jugendschutz im App Store des Unternehmens.

Amazon-Chef Jeff Bezos hatte seine Idee mit den Drohnen Ende 2013 präsentiert. Ihm geht es vor allem darum, kleine Pakete automatisch zustellen zu können. Dies vermindert auf der einen Seite die Verwaltung, auf der anderen Seite will er mit Sicherheit etwas mehr Geld für diesen Luxus-Versand verlangen. Das Interesse seitens der Unternehmen scheint zumindest zu existieren, denn auch die deutsche Post experimentiert mit den automatischen fliegenden Helfern. Amazon hat firmenintern wohl auch schon einige Tests gemacht, denn das Antragsblatt gibt einige Informationen preis. Bis zu 2,5 kg können die Pakete schwer sein und die Spitzengeschwindigkeit liegt bei 80 km/h. Die Drohnen selbst wiegen um die 27 kg.

FTC kritisiert Amazon App Store

Minderjährige könnten dort nämlich per Smartphone oder Tablet nicht erlaubte Käufe tätigen. Die FTC sieht hier den Käuferschutz in Gefahr und fordert mehrere Millionen Dollar als Rückerstattung. Apple hat dasselbe Problem auch schon einmal und liess sich auf einen Vergleich von mindestens 32,5 Millionen Dollar ein, um die gerichtliche Auseinandersetzung zu vermeiden. Was bei Amazon auf dem Spiel steht, klärt nun das zuständige Gericht. Doch es geht vor allem darum, Käufe bei Amazon sicherer zu machen und die Produkte sowie deren Alters-Beschränkungen besser sichtbar zu machen.