Wie jedes Jahr war das vierte Quartal für den Versandhändler Amazon der grosse Umsatzbringer. Geschenke zu Weihnachten veranlassen die Nutzer immer zu mehr Bestellungen als üblich. Das unwahrscheinlich breite Angebot erlaubt auch stets etwas Ausgefallenes zu finden. Dementsprechend gut war der Abschluss in 2015 und dennoch sind die Anleger enttäuscht.

Es läuft rund, aber das kostet auch

Das vergangene Quartal war für Amazon wieder ein neuer Meilenstein gewesen. Der höchste Gewinn aller Zeiten wurde erzielt. Neben dem Weihnachtsgeschäft zeigte sich auch die Cloud-Sparte als besonders attraktiv für die Kunden. Streaming von Musik und Videos, Spiele-Downloads und der Premium-Service Amazon Prime punkteten auf ganzer Linie.

So viel zur grünen Seite, doch die Analysten wurden enttäuscht. Deren Erwartungen lagen deutlich höher und das liessen sie den Konzern auch spüren. Nach Börsenschluss rauschte das Wertpapier um 14 Prozent ab. Während im vergangenen Jahr noch 214 Millionen Gewinn realisiert wurden, sind es in 2015 schon 482 Millionen US-Dollar gewesen. Daraus resultiert ein Anstieg der Aktienverdienste um einen Dollar, allein in den letzten drei Monaten. Auch das kam einer Verdopplung gleich, doch die Börsianer hatten um die 1,56 Dollar je Aktie erwartet.

Beim Umsatz legte man um 22 Prozent zu, sodass es nun 35,7 Milliarden Dollar sind. Die Amazon Web Services verbesserten sich um mehr als zwei Drittel. Doch das alles kostet auch viel Geld. Das vierte Quartal verbrauchte 34,6 Milliarden Dollar um die operativen Kosten decken zu können.

Microsoft lag unter zu wenigen Weihnachtsbäumen

Ein anderer Unternehmensgigant hat ebenfalls seine Zahlen vorgestellt. Doch für Microsoft lief es überhaupt nicht rosig. Das Weihnachtsgeschäft ging ziemlich an den PCs und Smartphones mit Windows vorbei. Die Gewinne brachen stark ein, das neue Betriebssystem Windows 10 ist immer noch zu wenig gefragt.

Der Konzern befindet sich aktuell in seiner Neustrukturierung. Gewinn und Umsatz nahmen ab, aber die Einsparungen greifen immer besser. Das Nettoergebnis lag 14,7 Prozent niedriger und somit bei 5 Milliarden US-Dollar. Die Analysten zeigen sich dennoch zufrieden, bei ihnen stand noch weniger auf dem Zettel. Der Wandel vom Software-Geschäft zu den Cloud Services wird fortgesetzt.