Auf dem Streaming-Markt teilen sich Disney+, Netflix, Amazon Prime Video und ein paar andere fast alle Abonnenten unter sich auf. Doch nun plant der Konkurrent AMC sein großes Debüt in Europa. Das Angebot besteht unter dem Namen AMC+ schon eine Weile in den USA. Das Netzwerk dahinter ist an der Börse notiert. Die Expansion könnte dem Wertpapier Aufschwung verleihen. Zumal die indirekten Auswirkungen auf andere Streamingdienste noch nicht abzusehen sind.
AMC hat viele Serien-Hits im Sortiment
AMC besitzt einige der bekanntesten US-Serien. Darunter „Into the Badlands“, „Preacher“ und „Fear the Walking Dead“. Während die meisten Serien fertig abgedreht sind, arbeitet AMC weiterhin an „McMafia“ und „The Terror“. Bislang sind viele der Inhalte bei Netflix zu sehen. AMC+ könnte im Zuge seiner Expansion aber die Bereitstellung kündigen und den Vertrieb in Europa auf seiner eigenen Plattform angehen. Ähnlich entschied seinerzeit Disney+, um als Rechteinhaber die eigene Marke zu stärken.
Für den Einstieg in den europäischen Markt wäre es von Vorteil, wenn große Serien ala „Breaking Bad“ und „Better Call Saul“ über AMC+ laufen würden. Die weiteren Pläne sehen eine bunte Mischung an US-Serien vor. Zu große Investitionen in eigene Produktionen möchte AMC+ derzeit nicht wagen. Für Netflix und Disney+ besteht damit vorerst kein zu großer Druck.
Ein wenig Zeit bleibt zudem noch, denn die Ankündigung bezieht sich auf Anfang 2023. Dann möchte AMC+ sein Angebot für Mittel- und Osteuropa startklar haben. Ob und wann der Service im deutschsprachigen Raum zur Verfügung steht, ist erst festzulegen. Für Anleger könnte diese Zeitspanne ausreichend sein, um eine Position mit gewissem Risiko aufzubauen. Immerhin haben sich die großen Streamingdienste schon etabliert.
Die Geschichte von AMC+ in Kürze
Die AMC Networks haben sich zu einem eigenen Dienst erst im Juni 2020 entschieden. In der Programmbibliothek sind Inhalte von Dritten sowie eigene exklusiv produzierte Serien und Film vorhanden. Kunden können sich diesen Dienst als Premiumpaket hinzu buchen. Erste Versuche gab es mit Nutzern von Xfinity. Mittlerweile läuft der Dienst ebenso über die hauseigene AMC Premiere App. Dazu gesellen sich Apple TV und Amazon Prime Video. YouTube folgte im April 2021.