Das Coronavirus ist allgegenwärtig. Viele Branchen zittern und der Einzelhandel muss vielerorts geschlossen bleiben. Anleger suchen nach den sicheren Häfen. Doch die „üblichen Verdächtigen“ scheint es derzeit nicht zu geben. Selbst Kryptowährungen sind nicht mehr dafür geeignet.
Bitcoin bricht massiv ein
Einer der Gründe, warum die Kryptowährungen ins Leben gerufen wurden, galt der Unabhängigkeit vom klassischen Finanzsystem. Doch wenn die Weltwirtschaft bröckelt, zeigen sich direkte Verbindungen auf. Der Bitcoin stand vor wenigen Wochen noch über 10.000 Dollar das Stück. Investoren haben nun jedes Vertrauen in ihn verloren. In wenigen Tagen büßte er die Hälfte seines Wertes ein. Auch die anderen Digitalwährungen, sogenannte „Altcoins“, haben sich nicht retten können.
Das Geld wird auf allen Ebenen abgezogen, wo es nicht fest verzinst ist. Mehrheitlich werden Anlagen zu Bargeld gemacht, um erst einmal abzuwarten. Womöglich haben hier Großinvestoren auch liquide Mittel heran geholt, um damit ihre riskanten Finanzwetten anderer Anlageformen zu tilgen. Denn die mehrjährige Börsenrally gilt nun offiziell als beendet. Da gab es für manche Anleger ein ganz böses Erwachen. Gedankt sei es dem Coronavirus.
Auch Gold verliert an Beliebtheit
Dann wäre da noch das allseits beliebte Edelmetall. Binnen einer Woche ging der Goldpreis um etwa zehn Prozent zurück. Auch andere Rohstoffe mussten reichlich Federn lassen. Beim Gold ist dieses Phänomen schwer zu erklären. Normaler Weise führen Krisenzeiten und Leitzinssenkungen zu dessen gesteigerten Beliebtheit. Doch der Goldpreis verhält sich zurzeit entgegen den Prognosen vieler Analysten.
Aber was ist schon in einer Zeit berechenbar, in der sogar deutsche Staatsanleihen ihre Aussichten schmälern müssen? Zehnjährige Bundesanleihen gewannen sogar kürzlich 0,5 Prozentpunkte. Die Bundesregierung kündigte an, finanzielle Unterstützung in unbegrenzter Höhe zu leisten. Die Staatsverschuldung dürfte damit rapide ansteigen.