Selbst das Reich der Mitte möchte seinen Teil zum Klimaschutz beitragen. Die dafür gesteckten Ziele sind ehrgeizig und erfordern ungewöhnliche Maßnahmen. So hat Peking nun Apple und Tesla vorübergehend den Stecker gezogen. Zeitgleich bleibt es bei den Lieferproblemen mit Halbleitern. Was zumindest eines der beiden Unternehmen noch gelassen betrachtet.

China will Stromverbrauch reduzieren

Während anderswo Bäume gepflanzt oder CO2-Steuern erhoben werden, setzt China beim Stromverbrauch des Landes an. Die Zulieferer von Apple und Tesla haben das Nachsehen. Somit existiert ein weiterer Grund, warum es bald zu Lieferschwierigkeiten kommen könnte. Davon betroffen sind einige Bauteile, welche die beiden Konzerne in Fernost produzieren lassen. Bis Donnerstag soll der zeitweise Stromstopp andauern. Apple kann dies vermutlich mit anderen Produktionsstandorten ausgleichen, in denen man die Kapazitäten hochfährt.

Die globale Materialknappheit in der Elektronik- und Automobilbranche erhält dadurch noch mehr Zunder. Jetzt stehen in China vielerorts die Bänder mehrere Tage lang still. Zu einer Zeit, wo die Vorbereitungen für das Weihnachtsgeschäft langsam beginnen. Wenn weltweit wieder viel geshoppt wird, wollen die Hersteller ihre Lager gut gefüllt wissen.

„Minus drei Prozent“, so lautet die Zielvorgabe aus Peking beim Stromverbrauch für 2021. Das Dekret von oben setzen die Provinzregierungen strikt um. Teilweise wurden die Auflagen noch einmal verschärft. Dies trifft nicht nur Unternehmen, sondern auch Privatpersonen. Teilweise ist sogar die Nutzung von Mikrowollen und Wasserkochern verboten.

Elon Musk bleibt entspannt

Der Mangeln an Halbleitern dauert nun schon mehrere Wochen an. Tesla-Chef Elon Musk sieht darin noch keinen Anlass zur Sorge. Er rechnet weiterhin mit einem kurzfristigen Problem. „Es gibt eine Menge Werke zur Chipherstellung, die gerade gebaut werden. Ich denke, dass wir im kommenden Jahr gute Kapazitäten bei Chips haben“, so Musk während einer Videokonferenz.

Bis dahin vergeht aber noch viel Zeit. Die E-Autos von Tesla setzen sehr stark auf innovative und leistungsfähige Chips. Neben dem Automobilbereich, sind auch die IT- und Computer-Hersteller angezählt. Viele betroffene Unternehmen haben ihre Produktion bereits zurückfahren müssen. Anleger müssen damit rechnen, dass die kurzfristigen Bilanzen schwächer ausfallen als erwartet.