Da hat sich Argentiniens Präsidentin Kirchner aber schwer verschätzt. Mit aller Kraft kämpfte sie gegen die Milliardensumme, welche ihr Land den US-Hedgefonds schuldete, doch nun scheint die Situation aussichtslos. Argentinien muss sehr viel Geld aufbringen und droht daran zu zerbrechen.

Vorerst 1,3 Milliarden Dollar

So viel steht hier zur Debatte, wobei dies noch nicht die endgültige Summe bedeuten muss. Zunächst hatte ein Gericht gegen die Zahlung entschieden, um dann anschliessend vor dem Obersten Gerichtshof der USA noch einmal zu verhandeln. Dort war schnell klar, die 1,3 Milliarden US-Dollar müssen an den Hedgefonds gezahlt werden. Während dieser Betrag noch zu stemmen ist, droht vielleicht die Staatspleite. Wie konnte es dazu kommen?

2001 ging Argentinien schon einmal Bankrott. Die schwere Wirtschaftskrise ermöglichte es nicht, die noch offenen 100 Milliarden US-Dollar an seine Gläubiger zurückzahlen zu können. Um sich irgendwie aus dieser Situation zu retten, gab es zwischen 2005 und 2010 Verhandlungen über einen Schuldenschnitt. Die Mehrheit der Gläubiger verzichtete auf 70 Prozent ihrer Gelder und 90 Prozent der Forderungen gelangten in neue Anleihen. Anstatt gar nichts zu erhalten, war somit eine Notlösung gefunden.

Manche wollten nicht verzichten

Ein guter Plan, der vor allem durch die Unternehmen Aurelius Capital Management und NML Capital zunichte gemacht wurde. Denn sie wollten absolut nicht auf ihr Geld verzichten, Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner bezeichnete sie deshalb als „Aasgeier“. Die genannten Unternehmen hatten viel Geld investiert und Anleihen mit einem grossen Abschlag gekauft. Dafür sollte der argentinische Staat Ausgleich schaffen und zwar in voller Höhe.

Weil sich Kirchner weigerte, erhoben die Fonds Anklage und so kam es zu der Entscheidung vor wenigen Tagen. Es kam soweit, dass die Unternehmen es schafften, ein Segelschiff der Marine zu pfänden. Die Fronten verhärteten sich und die Gerichte mussten eine Entscheidung treffen. Argentinien nahm unterdessen neue Schuldtitel in Kauf und tilgte diese. Die Fonds sahen ein Problem im Gleichbehandlungsversprechen. Die USA klärte den Rechtsstreit deshalb, weil die Anlagen in Dollar geschehen waren. Die 1,3 Milliarden Dollar gilt es nun bis zum 30. Juni 2014 zu tilgen.

Problematisch wird es an dieser Stelle, weil auch andere Fonds nun auf ihre Restsumme klagen können. Das Volumen hierfür beträgt dann 15 Milliarden Dollar und wäre wohl der erneute Bankrott für Argentinien.