Nachdem RWE seine Prognosen schon korrigieren musste, gab nun auch Deutschlands grösster Energieversorger Eon seine ernüchternde Bilanz bekannt. Das Hauptgeschäft sieht sich vor einem enormen Rückgang der Umsätze und die erhoffte Kehrtwendung ist noch nicht in Sicht.
Die Dividenden der Aktionäre
Viele Jahre haben Konzerne wie Eon und RWE satte Gewinne gemacht und damit ihre Anleger glücklich gestellt. Jetzt heisst es den Gürtel enger schnallen, denn Eon wird seine kommende Dividende drastisch kürzen. Der Gewinn ist schlichtweg ausgeblieben und das Management will nicht mehr hergeben, als man verdient hat. Schuld sei wie immer wie Energiewende und die anhaltend niedrigen Preise im Konkurrenzkampf. Dabei haben viele Stromabnehmer erst zu Jahresbeginn wieder eine Strompreiserhöhung hinnehmen müssen. Irgendwo stimmt hier die Logik nicht, aber zurück zum Thema.
Eons Problem könnte sein, dass man seine Fühler nach zu vielen Ländern gleichzeitig ausgestreckt hat. Vor allem Südeuropa bereitet dem Konzern sorgen. Die Lage dürfte sich auch in nächster Zeit nicht wirklich verbessern, musste Vorstandschef Johannes Teyssen zugeben. Ohne ins Detail zu gehen, gab es für Eon in 2013 nur noch gut die Hälfte der bisherigen Einnahmen und in 2014 soll die Talfahrt weitergehen. Ein weiteres Drittel der verbliebenen Umsätze könnte noch wegschrumpfen, so das Management.
Folgen der Energiewende
Fleissig war Eon allemal, denn wie die Konkurrenz wurde eifrig an erneuerbaren Energien gearbeitet, so wie es sich der Gesetzgeber wünschte. Doch heute sieht es so aus, dass die Energie aus dem Norden nur teilweise in den Süden gelangt. Die Stromnetze können immer noch nicht die nötigen Kapazitäten liefern. Ausserdem herrscht mittlerweile ein derartiges Überangebot, dass der produzierte Strom zu Grosshandelskonditionen verkauft werden muss.
Teyssen sagt ein Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen von 8,0 Milliarden Euro für 2014 vorher, vielleicht auch 8,6 Milliarden Euro. Damit ist er von den ebenfalls geschrumpften 9,315 Milliarden Euro aus dem Vorjahres-Ergebnis schon weit entfernt. Mal sehen welche Auswirkungen dies auf den Sparkurs im Unternehmen haben wird?