Audi will seinen geplanten Produktionsumbau schneller bewerkstelligen. Dafür sind drastische Maßnahmen geplant. So erklärten die Ingolstädter das Ende vom Audi TT. Statt der Ikone des Herstellers, will man nun die E-Offensive intensiv angehen. So erklärte es Vorstandschef Bram Schot.

Nicht alle Investoren zeigten sich begeistert. Die Audi-Aktie rutschte kurzzeitig ab, erholte sich dann jedoch wieder und ist derzeit für 798,00 Euro zu haben. Seit gut zwei Monaten stagniert das Wertpapier in dieser Kursregion. Ob bezahlbare E-Autos daran etwas ändern können?

Weg von altem Ballast

Auf der kürzlich abgehaltenen Audi-Hauptversammlung in Neckarslum erklärten die Chefs, dass sie den Konzern neu fokussieren wollen. Durch den Dieselskandal hat die VW-Tochter stark gelitten. „Wir wollen Audi profitabler und wertvoller machen“, erklärte Schot. Deshalb gäbe es „da keine Tabus“, welche man nicht brechen könnte. Damit spricht er den Produktionsstopp vom Audi TT an.

Viele ungewisse Faktoren stehen im Raum. Ein unklarer Brexit und drohende Autozölle der USA wiegen schwer. Bis Ende April musste Audi deshalb einen Absatzrückgang von um die sechs Prozent hinnehmen. Doch die Aufträge für Neuwagen sind vorhanden und sogar leicht gestiegen, bestätigte Finanzvorstand Alexander Seitz.

Ein mögliches Problem besteht noch mit den Kartell-Vorwürfen durch die EU-Kommission. BMW hat dafür bereits rund 1,4 Milliarden Euro zurückstellen lassen. Audi ist sicher nichts falsch gemacht zu haben und legte deshalb keine Reserven an. „Derzeit gehen wir nicht mit einer überwiegenden Wahrscheinlichkeit von einer finanziellen Belastung aus“, erklärte Seitz weiter.

Verschärfte E-Offensive von Audi kommt

„Wir werden Taktgeber für alltagstaugliche E-Mobilität“, versprach Schot. Audi soll dabei bald an der Spitze stehen. Konkrete Ziele legen fest, dass spätestens 2025 jährlich eine Million E-Fahrzeuge verkauft werden sollen. Dabei bezieht Schot auch die Plug-in-Hybriden mit ein. Zur selben Zeit möchte Audi 20 verschiedene, vollelektrische Modelle auf dem Markt haben. Schot betonte darüber hinaus, dass 2025 jeder zweite Audi ein SUV sein werde. Also braucht es für die schwergewichtigen Fahrzeuge auch entsprechende Lösungen für den E-Antrieb.

Schot begrüßt VW als Vorreiter der Konzerngruppe. Es geht nur „noch um das Wie“, denn Elektromobilität ist schon lange im Gespräch.