Mit dem „Phantom Express XS-1“ hat Boeing einen Spezialauftrag der amerikanischen Regierung erhalten. Beim Start nutzt es die Erfahrungen aus der Raketenwissenschaft. Danach fliegt sich das Mini-Space-Shuttle aber wie ein Flugzeug. Somit kann es später auch wieder ganz bequem auf der Erde landen. Das Pentagon erhofft sich damit eine immense Kostenersparnis und mehr Flexibilität in der Raumfahrt.

Kurzfristige Flüge ins All jederzeit möglich

Bisherige Raketenstarts werden Monate im Voraus geplant. Alles wird minuziös ausgearbeitet und dann entsprechend umgesetzt. Ein erheblicher Aufwand, welcher mit großen Kosten verbunden ist. Der Phantom Express von Boeing soll dieses Vorgehen revolutionieren. Kleiner, leichter und flexibler in der Anwendung, erlaubt das Space-Shuttle in kurzer Zeit den nächsten Flug ins All zu starten.

Schätzungsweise alle drei bis vier Tage wird ein neuer Satellit nach oben gebracht. Für diesen hohen Bedarf braucht es nun eine effizientere Lösung. Das Pentagon interessiert sich deshalb für eine angemessene Lösung und Boeing darf sie bauen. Auf dem Papier kann das wiederverwendbare Raketenflugzeug jeden Tag starten und bis zu zehn Tage am Stück einen Auftrag im Weltall erfüllen. Danach kehrt es zur Wartung und eine kurze Pause wieder zurück.

Erster Start in 2020 geplant

Doch außer dem grünen Licht vom Pentagon und den ersten Ideen von Boeing, steht noch alles in den Sternen. Auch bei der Entwicklung möchte man sich nicht viel Zeit lassen. Bereits in 2020 soll Phantom Express zu seiner ersten Mission aufbrechen. Ziel sei es, defekte oder zerstörte Satelliten im All möglichst schnell austauschen zu können. Dazu braucht es den Satellit auf Lager, er wird eingeladen und somit die Ausfallzeit minimal gehalten.

In der Theorie misst der Phantom Express von Boeing gerade einmal 30 Meter und besitzt eine Spannweite von 19 Metern. Dank dem großen Raketenantrieb und seinem relativ geringen Gewicht, kann es schnell ins Weltall fliegen und verursacht dabei deutlich geringere Ausgaben.