Wer zurzeit seine Suchmaschine bezüglich „Drucker“ benutzt, der wird sehr oft Nachrichten mit dem Zusatz „3D“ finden. Denn die dreidimensionalen Drucker liegen voll im Trend, was auch die 3D-Printing Show in London 2013 bewies. Sie liegt zwar schon ein paar Tage zurück, zeigte aber die Fortschritte und Innovationen, die uns in vielen Bereichen des Lebens bald schon unter die Arme greifen werden.
Umfangreiche Show
Wie man es von einer Metropole wie London nicht anders erwartet hat, wurde ein Grossaufgebot gekonnt in Szene gesetzt. Es gab zahlreiche Vorträge und Demonstrationen, warum 3D-Drucker schon heute und viel mehr noch in naher Zukunft eine bedeutende Rolle spielen werden.
Die 3D-Drucker in der Medizin ermöglichen es, bestimmte Kleinteile wie Prothesen, Zahnersatz und Implantate zu produzieren. Hierbei handelt es sich immer um individuelle Formen, die eine Einzelanfertigung verlangen. Statt diese aufwendig von der Industrie herstellen zu lassen, können grössere Laboreinheiten diese mit dem entsprechenden 3D-Drucker selbst herstellen. In Amerika bekam bspw. eine Frau das sogenannte „Exoskelett“ für ihre Beine mittels 3D-Drucker angepasst. Nun kann sie wieder eigenständig laufen und ihrem Traum vom Reisen nachgehen.
3D-Drucker werden auch immer flexibler im Umgang mit verschiedenen Materialien. Plastik, Metall und ähnliche Werkstoffe die als Granulat gestellt werden können, sind interessant für die Industrie. Was noch in den Kinderschuhen steckt, nennt sich „Bioprinting“. Forscher erhoffen sich, eines Tages sogar menschliche Organe reproduzieren zu können.
Für die Grossindustrie sind 3D-Drucker schon lange interessant. Immer dann wenn Kleinstserien und Prototypen hergestellt werden müssen, steigen die Kosten rasant an. 3D-Drucker sind deutlich kostengünstiger und können auch geringe Stückzahlen zu akzeptablen Preisen produzieren. Ein gutes Beispiel führt die Autoindustrie mit ihren zahlreichen Ersatzteilen an. Auch für die Flugzeugherstellung sind 3D-Drucker sehr gut geeignet.
Grosse Einsatzvielfalt
Dies wurde allen Besuchern zwangsläufig bewusst: 3D-Drucker sind unwahrscheinlich vielfältig. Deshalb finden sich derzeit so viele Berichte im Internet darüber und wir dürfen künftig noch viel erwarten. Nun aber genug der Zusammenfassung, was können wir tatsächlich erwarten und wird es jemals sinnvolle 3D-Drucker für den Heimgebrauch geben?
Vorteile des 3D-Drucks:
• Dank 3D-Scans sehr genau
• Flexibel bei der Wahl von Materialien (Metall, Kunststoff, Keramik etc.)
• Gutes Verhältnis bei Aufwand und Nutzen
• Hochkomplexe Erzeugnisse möglich
• Individualisierung bei jedem Produkt
• Erleichtert der Industrie die Herstellung von Prototypen
• Vielfältig einsetzbar in der Medizin und Produktion
• Umweltfreundlich durch Materialreduktion
Besonders die rasante Entwicklung in den vergangenen Jahren ist beeindruckend. 3D-Drucker werden in der Industrie schon längst eingesetzt. Doch durch entsprechende Forschungen, neuartigen Werkstoffen und Scan-Verfahren, kann der 3D-Drucker so vielseitig Anwendung finden.
Die Grenzen des 3D-Drucks
Die Vorteile überwiegen, aber gewisse Beschränkungen können die derzeitigen 3D-Drucker dennoch nicht überwinden. Zum einen sind bislang nur Materialien verwendbar, die als Granulat vorliegen können. Ausserdem stellt sich die Frage nach dem Eigentumsrecht, wenn bspw. eine Prothese aus dem 3D-Drucker angefertigt wurde. Wem gehört diese dann, dem Arzt, der Krankenkasse oder dem Patienten? Dadurch werden die Gesetzgeber auf den Plan gerufen, die nun handeln müssen.
Zwar amortisieren sich 3D-Drucker relativ schnell, aber derzeit gibt es noch zu wenige auf dem Markt, was die hohen Anschaffungskosten erklärt. So bleiben sie bislang nur einem gewissen Käuferkreis vorenthalten. Die breite Masse muss noch auf günstige 3D-Drucker warten und im Heimgebrauch sind sie höchstens für Modellbauer interessant, die über das nötige Kleingeld verfügen.