Dank dem vermehrten Home Office, blieb für viele Arbeitnehmer und Selbstständige deutlich mehr Freizeit übrig. Immerhin mussten sie nun weniger Stunden im Auto verbringen. Gegen die Langeweile und zur Förderung der Kreativität, gab es stattdessen viele neue Hobbys. Eines davon scheint das Erlernen neuer Sprachen gewesen zu sein. Denn die deutsche Sprachen-Lern-App Babbel erfreut sich wachsender Beliebtheit. Das Berliner Startup denkt nun über einen IPO nach.
Fremdsprachen als Investition an der Börse
Anleger können an der Börse in vielen Branchen, Güter sowie Dienstleistungen investieren. Eine weitere Sprache zu erlernen, gilt dabei als absolutes Neuland. Doch das Berliner Startup Babbel will genau das erreichen. Der IPO soll dabei bis zu 180 Millionen Euro erzielen. Viel Zeit möchten sich die Gründer dabei nicht lassen. Bis Ende des Jahres soll das Börsendebüt gelungen sein. Mit den Einnahmen möchte Babbel noch stärker expandieren, auch verstärkt international. Vor allem die USA wird anvisiert. Hier sieht das Startup viel Potential im Unternehmensbereich, bspw. um Mitarbeiter effizient zu schulen.
Arne Schepker, CEO von Babbel, kommentierte das Vorhaben wie folgt: „Wir sehen auch großes Potenzial im Firmenkundengeschäft. Zudem wollen wir weiter in den USA expandieren. Dort sind wir eins der wenigen Startups aus Deutschland, das dort erfolgreich ist.“
Babbel funktioniert hauptsächlich über eine App auf Abo-Basis. Dabei werden nicht nur Sprachen vermittelt, sondern auch Tests für erlernte Vokabeln und Rechtschreibung angeboten. Hinzu kommen Live-Klassen, welche von Muttersprachlern geführt werden.
Neuemission von über einer Milliarde Euro
Anleger würden hier als in eine Art „Bildungsaktie“ investieren. Seit 2007 baut Babbel seinen Kundenstamm immer weiter aus. Um damit seinem US-Konkurrenten Duolingo immer mehr Konkurrenz zu machen. Der hat sich bereits im Juli an die Börse gewagt. Die Neuemission von Babbel könnte es, so die Einschätzung einige Analysten, auf mehr als eine Milliarde Euro schaffen.
Im ersten Halbjahr 2021 stieg der Umsatz auf 83 Millionen Euro (+18%). Im gesamten vergangenen Jahr waren es 147 Millionen. Babbel führt dies zum Teil auf den Corona-Effekt zurück. Mehr Kennzahlen möchte das Unternehmen demnächst in seinem Börsenprospekt veröffentlichen.