Der Unkrautvernichter Glyphosat beschäftigt seit Jahren die Gerichte. In den USA laufen dazu besonders viele Verfahren. Diese erhalten nun neuen Schwung, weil die Gesundheitsbehörde EPA eine erneute Bedenklichkeitsprüfung durchführen muss. Diese hatten das Mittel zunächst als ungefährlich eingestuft. Glyphosat bzw. das Produkt Roundup steht aber weiterhin im Verdacht, dass es Krebs auslösen könnte. Die erneute Prüfung setzt dem Bayer-Konzern zu, welcher vor einigen Jahren den Hersteller Monsanto aufgekauft hatte.
Zweifel am Urteil von 2020
Die Environmental Protection Agency, kurz EPA, sprach vor zwei Jahren eine Empfehlung aus. Bei sachgemäßer Verwendung drohen den Menschen keine gesundheitlichen Risiken. Doch diese Empfehlung wurde vor Gericht angefochten. In diesem Fall gewann die Umweltorganisation NRDC, welche vor dem Berufungsgericht eine fehlerhafte Analyse der EPA nachweisen konnte. Zudem habe man Verstöße gegen die Leitlinien der Behörde gefunden. Ohne das Urteil zu kommentieren, versprach EPA, seine Entscheidung erneut zu prüfen.
Ob der Unkrautvernichter Roundup krebserregend ist oder nicht, darüber streiten sich Anwälte seit mehreren Jahren. Fest steht, dass Glyphosat mittlerweile in vielen Lebensmitteln sowie dem Menschen gefunden werden kann. Da Roundup ein sehr beliebtes Produkt darstellt, gerät es deshalb immer wieder in die Kritik.
Monsanto ist mittlerweile fast nur noch wegen diesem Produkt bekannt. Dabei bietet das Saatgutunternehmen noch viel mehr. Seine weltweite Bekanntheit und Umsatzzahlen, bewegten die Bayer AG in 2018 zu einer Übernahme. Was sich der Konzern über 60 Milliarden US-Dollar kosten ließ. Wohlwissend, dass Monsanto durch die zahlreichen Klagen einen riesigen Ballast in die Unternehmensstruktur bringt.
Roundup „wahrscheinlich krebserregend“
Drei große Prozesse hatte Monsanto bzw. die Bayer AG wegen seinem Glyphosat-Produkt verloren. Danach folgten mehrere Siege, der Letzte am vergangenen Freitag. Dem Kläger wurde wegen seine Krebserkrankung kein Recht zugesprochen. Schwierig ist hierbei der Nachweis, denn es findet meist nur ein indirekter Kontakt statt. Vorzugsweise über Lebensmittel und Trinkwasser. Zu diesem Zeitpunkt können diverse andere Faktoren für den Krebs ausschlaggebend gewesen sein.
Viele Verfahren werden mit der Einschätzung der Internationalen Krebsforschungsagentur geführt. Diese untersteht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und hat Glyphosat in 2015 als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft. Monsanto hält mit eigenen Studien sowie seinen Zulassungen durch Behörden dagegen.