Sogenannte Meme-Aktien entstanden in den letzten Jahren immer mal wieder. Gemeint sind damit künstlich aufgebauschte Wertpapiere, die von einer Gruppierung diverser Kleinanleger in großen Mengen aufgekauft werden. Nicht etwa deshalb, weil sie überraschend gute Zahlen geliefert haben, sondern nur durch den bloßen Willen vieler. Meme-Aktien fehlt häufig die gesunde Substanz und so folgt nach dem raketenartigen Aufstieg ein ebenso rasanter Kurssturz.
Besonders bekannt wurden dabei die Aktien von GameStop und AMC Entertainment sowie weitere Titel. Auf dieser Liste findet sich nun auch Bed Bath & Beyond. An diesem neuen Beispiel kann die Gefahr von Meme-Aktien wunderbar erklären und warum Anleger dem Hype einen Laufpass geben sollten.
BBB schon seit April insolvent
Bereits im April meldete Bed Bath & Beyond offiziell Insolvenz an. Dieser Umstand allein sollte für jeden Anleger ein rotes Tuch sein. Trotz massivem Sparkurs gelang es dem Wohnraumausstatter nicht, erneut schwarze Zahlen zu schreiben. Stattdessen kam es zur Übernahme durch Overstock.com, welcher den Deal im Juni als erfolgreich abgeschlossen erklärte. Die physischen Geschäfte wurden geschlossen, sodass Overstock.com die Marke lediglich online fortführt. Ob der virtuelle Relaunch Früchte trägt, muss sich erst noch zeigen.
Aktienkäufe abseits der Börsen – Der OTC-Handel
Nach dem Bekanntwerden der Insolvenz nach „Chapter 11“, kam es zu einem Delisting der Aktie. Seit dem 3. Mai ist der Titel von Bed Bath & Beyond nicht mehr offiziell handelbar und wurde aus dem Nasdaq entfernt. Was die Anleger von Meme-Aktien nicht davon abhielt, weitere Anteile zu erwerben. Dafür bedienten sie sich dem sogenannten „OTC-Handel“. Beim „Over-The-Counter“-Handel finden die Transaktionen außerhalb der üblichen Börsen statt. Im Fall von Bed Bath & Beyond sollen es im August mehrere Millionen Käufe gegeben haben.
Dabei schlugen Investoren alle Warnungen in den Wind, dass diese Idee extrem spekulativ und nicht zu empfehlen sei. OTC erfreut sich in den USA großer Beliebtheit. Der US-Markt listet über 10.000 Aktien von Unternehmen, die nicht an der Börse zu finden sind. Der außerbörsliche Handel unterliegt dabei gewissen Risiken, da er nur wenig reguliert wird.
Der Ausgang bei einem Chapter-11-Verfahren ist bis zum Schluss ungewiss. Inhaber von Stammaktien gehen schlimmstenfalls leer aus. Dieser mögliche Totalverlust widerspricht einer gesunden Anlagestrategie und ist keinesfalls ratsam.