Der Wahlsieg scheint Joe Biden sicher. Wenngleich Donald Trump alle rechtlichen Möglichkeiten mit seinen Anwälten prüft. Trotzdem sollten die Demokraten jetzt die Führung übernehmen. Biden steht sogleich vor einigen großen Herausforderungen. Der Kampf gegen das Coronavirus, die angeschlagene Wirtschaft, aber auch der bestehende Handelsstreit mit China. Derweilen droht neuer Ärger aus Europa.

Fallen jetzt die erhobenen Strafzölle?

Vermutlich kommt es nicht zu einer sofortigen Kehrtwende. Alle Erwartungen wird auch ein Joe Biden nicht erfüllen können. Jedoch ist davon auszugehen, dass er sanftere Töne als sein Vorgänger anschlägt. Als 46. Präsident der Vereinigten Staaten sei es ihm wichtig, möglichst viele Arbeitsplätze zu schaffen. Sein Verhalten wird sich dem Wunsch der US-Notenbank annähern, welche die schnellstmögliche Vollbeschäftigung anstrebt. So wie es vor dem Corona-Ausbruch war.

Trump hat mit seinen Strafzöllen in ein großes Wespennest von internationaler Tragweite gestochen. Jedoch nicht ganz grundlos, wenn man sich das US-Handelsdefizit anschaut. Weshalb Biden wohl nicht sofort und vollständig davon abgehen wird. Er dürfte nach einer eleganteren Gradwanderung suchen, um Amerika weiterhin an erste Stelle zu stellen.

Obwohl auch viele Demokraten in China als übermächtigen Handelspartner ein ernstzunehmendes Problem sehen. In der Hoffnung, dass sich Europa dem ausgeübten Druck auf das Reich der Mitte anschließt.

EU bereitet milliardenschwere Strafzölle vor

Die Chancen dafür stehen gut, wie es aus Insiderkreisen verlauten lässt. In dieser Woche soll die Europäische Union über mögliche Strafzölle gegen die USA debattieren. Die milliardenschwere Gefahr für die USA hat einen Grund. Der europäische Flugzeugbauer Airbus gerät seit geraumer Zeit ins Visier der US-Regierung. Andersherum soll es nun das amerikanische Gegenstück Boeing treffen. Dazu tagen die EU-Handelsminister heute.

Beide Seiten hatten ihren Unternehmen staatliche Zuschüsse gewährt. Diese Kredite seitens der Regierungen stehen in der Kritik. Lassen sie sich tatsächlich als illegal Beihilfen im weltweiten Wettbewerb einordnen? Diese Diskussion besteht nun schon seit 16 Jahren.

Die Welthandelsorganisation (WTO) hatte im Oktober grünes Licht gegeben, um neue Strafzölle gegen die USA verhängen zu dürfen. Neben Flugzeugen, stehen auch Nüsse, Früchte, Spirituosen und andere Waren auf der Liste.