Seine Nachfolge hat er bereits geklärt – doch der 90-Jährige Warren Buffet denkt noch lange nicht ans aufhören. Er hält weiterhin die Zügel seiner Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway in der Hand. Mit großem Erfolg, wie die jüngsten Quartalszahlen beweisen. Von April bis Juni konnte das Konglomerat deutlich mehr Umsatz erzielen. Währenddessen gingen die Barreserven leicht zurück. Trotzdem sitzt Warren Buffet immer noch auf einem riesigen Geldbetrag. Alle warten gespannt darauf, wo der Starinvestor als nächstes zuschlagen wird.

Aufschwung nach Corona-Krise spürbar

Im zweiten Quartal 2021 schlagen bei Berkshire Hathaway 6,7 Milliarden US-Dollar als Gewinn zu Buche. Ein starkes Anzeichen für die Erholung der Investmentgesellschaft. Gute 21 Prozent Steigerung sprechen dafür, dass Buffet die Corona-Krise hinter sich lässt. Das stolze Ergebnis wird von einem Aktien-Rückkauf in Höhe von 6 Milliarden Dollar begleitet. Buffet nutzt diese Strategie, um den Kurs seiner Beteiligungsgesellschaft gesund zu halten. Die Ausgaben dafür stiegen auf 12,6 Milliarden Dollar an.

Der Nettoüberschuss betrug 28,1 Milliarden Dollar. Was einem Wachstum von sieben Prozent zum Vorjahreszeitraum entspricht. Jedoch ist diese Kennzahl nicht sehr genau und schwankt gern, weil in der Buchhaltung auch nicht realisierte Gewinne und Verluste ausgewiesen werden müssen. Durch Beteiligungen und Übernahmen ist Berkshire Hathaway in knapp 90 Unternehmen involviert.

Für andere Unternehmen wäre ein Schrumpfen der Barreserven um 1,4 Milliarden verheerend. Buffet merkt diesen Unterschied kaum, weil er trotzdem noch auf knapp 144 Milliarden US-Dollar sitzt. So viel Geld stand dem Investmentunternehmen Ende Juni zur Verfügung. Seit Monaten hat Berkshire Hathaway keinen größeren Zukauf getätigt.

Das Warten auf den großen Deal

Analysten sowie Anleger warten gespannt darauf, was Buffets nächster heißer Tipp sein könnte. Womöglich zeigt sich die Investorenlegende derart geduldig, um einen letzten großen Deal in seiner Karriere abzuschließen? Wie gesagt, für einen Nachfolger und die Zeit nach einem Warren Buffet bei Berkshire hat er bereits gesorgt.

Buffet ist momentan der Ansicht, dass viele spannende Aktiengesellschaften gnadenlos überbewertet sind. Beteiligungen und Übernahmen fallen ihm deshalb besonders schwer. Selbst bei der starken Korrektur durch Corona im Frühjahr 2020, schlug er nicht zu. Einzig seine Aktienrückkäufe setzt er seit Ende 2019 fort.