Wer an der Börse in die USA investiert, kommt kaum an 3M vorbei. Der Industrie-Mischkonzern vertreibt etwa 60.000 Produkte. Darunter verschiedene Atemschutzmasken und Verbraucherprodukte, bspw. Klebeflächen. Doch der neueste Quartalsbericht ist für Anleger schwer zu verdauen. Zumal die Konzernleitung nun auf Zeiten mit weniger Wachstum einstimmt.
Anleger hatten mehr erwartet: Aktie von 3M fällt deutlich
Dem Konzern ist seine schwierige Lage bewusst und Gegenmaßnahmen wurden bereits eingeleitet. Diese entfalten ihre Wirkung aber erst mittelfristig. 3M hat erneut seine Bücher geöffnet und musste Rückgänge beim Umsatz sowie dem Gewinn verzeichnen. CEO Mike Roman stimmte zudem auf ein Jahr der „makroökonomischen Herausforderungen“ ein. Die Prognosen für 3M sehen nicht mehr so positiv aus.
Mit einem Gewinn von 514 Millionen US-Dollar verlor diese wichtige Kennzahl gut 60 Prozent. Wohingegen die Erlöse nur um 3,2 Prozent auf 34,2 Milliarden Dollar schrumpften. 3M führt vor verschiedene Probleme an, um diese unerwünschte Entwicklung zu begründen. Da wären zum einen hohe Sonderkosten durch den verkündeten Ausstieg bei den PFAS-Industriechemikalien. Doch auch ohne diese einmalige Ausgabe konnte 3M nicht die Erwartungen von Analysten erfüllen.
Erschwerend kam der Ausstieg aus dem Russland-Geschäft hinzu. Parallel dazu waren einige Produkte nicht mehr so gefragt wie zuvor. Für 2022 ging der Gewinn damit insgesamt um 2,4 Prozent zurück. Was einen Endstand von 5,8 Milliarden US-Dollar bedeutet.
Konzernchef Roman ist zudem der Ansicht, dass in 2023 ein weiteres Umsatzminus zu erwarten ist. Dieses könnte bis zu minus 6 Prozent betragen. Mit diesen Aussichten ließen Anleger heute das Wertpapier um gute 5 Prozent fallen.
Wackelt der Aristokratenstatus?
3M hat es vergleichsweise gut durch die Corona-Krise geschafft. Der Ukraine-Konflikt scheint das Unternehmen mehr zu belasten. Zusammen mit weiteren Problemen, ist die Frage berechtig, ob der Status als Dividenden-Aristokrat noch aufrecht erhalten werden kann?
So dürfen sich Aktiengesellschaften bezeichnen, die seit mindestens 25 Jahren eine wachsende Dividende ausschütten. Das 1902 gegründete Unternehmen schaffte dies in den letzten 65 Jahren. Momentan beträgt die Dividenden-Rendite etwa 5 Prozent.