Die BNP Paribas hat sich nicht an die Vorgaben gehalten, die US-Behörden drohen mit schweren Sanktionen. Vielmehr verlangen sie eine grosse Summe zur Wiedergutmachung. Das BNP-Management hat dem nichts entgegenzusetzen, versucht aber die Forderung zu schrumpfen.
Strafe höher als gedacht
Die französische Grossbank BNP Paribas hat in den USA diverse Verstösse begangen, meinen die US-Behörden. Deshalb wurden Sanktionen erhoben und deren Höhe ist nun höher als zuvor angenommen. Der US-Justiz schwebt ein Betrag jenseits der zehn Milliarden Dollar vor, heisst es im „Wall Street Journal“. Die Informationen sollen dabei von Personen stammen, welche in den Vorfall involviert sind. Diese Strafzahlung würde neue Massstäbe setzen, da kaum eine andere Bank jemals so viel zahlen musste. Bislang ist die BNP Paribas noch zu keinem Statement bereit.
Wie immer ziehen die dunklen Wolken viel früher auf, das Gewitter lässt auf sich warten. Eine Entscheidung wird nicht über das Knie gebrochen, meint die Zeitschrift. Der tatsächliche Betrag könnte auch geringer ausfallen, noch höher wohl eher nicht. Die Bank hat ihre Schuld eingesehen und ist zu einer Zahlung von acht Milliarden Dollar bereit. Dies wurde vor den künftigen Verhandlungen schon einmal mitgeteilt.
Die bittere Pille für BNP
Was war geschehen? Die US-Aufsichtsbehörden haben die Geschäfte mit Kuba, dem Iran und dem Sudan beobachtet, welche schlussendlich gegen die US-Sanktionen verstossen haben. Sollte die BNP Paribas keine Einsicht zeigen bzw. die Verhandlungen scheitern, würde sie wahrscheinlich das Recht verlieren, Geldgeschäfte in und von den USA zu führen.
Vor Wochen war zunächst von „nur“ fünf Milliarden Dollar Strafe die Rede. Aber selbst die 10 Milliarden Dollar könnten locker gestemmt werden. Die Eigenkapitalquote liegt stabil bei zehn Prozent und der Börsenwert liegt derzeit bei 90 Milliarden Euro.