Selbst ohne Corona würde der US-Flugzeugbauer Boeing schwere Zeiten durchleben. Zwei Maschinen vom Typ 737 Max stürzten wegen Steuerungsproblemen ab. Weshalb 346 Menschen ihr Leben verloren. Anschließend beginnt eine Serie von gefundenen Mängeln. Fast zwei Jahre später scheinen alle Schwierigkeiten behoben. Die US-Flugaufsicht FAA gibt grünes Licht für den erneuten Start.

Krisenjet darf wieder abheben

Gut anderthalb Jahre war alle Boeing 737 Max aus dem Verkehr gezogen. Denn auf das Verbot der FAA folgten weltweit viele Aufsichtsbehörden mit derselben Entscheidung. In erster Linie ging es um ein fehlerhaftes Steuerprogramm. Doch im Zuge der Untersuchungen stellte man noch weitere Mängel fest. Jetzt gab es wieder eine Starterlaubnis.

Vor etwa einem Monat bekam Boeing die Flugtauglichkeit bereits durch die europäische Luftfahrtbehörde EASA ausgestellt. Weitere Behörden werden nun wohl zeitnah denselben Schritt wagen. Doch ganz so schnell wird dies noch nicht geschehen. Denn es stehen noch Wartungsarbeiten aus. Gefolgt von neuen Trainings der Piloten, um die maximale Flugsicherheit gewährleisten zu können.

Es erwischte somit 20 Monate lang das von Boeing am meisten verkaufte Flugzeugmodell. Die Auslieferung neuer Flieger war somit auch für lange Zeit vom Tisch. Vorhandene Aufträge wurden großteils storniert. Insgesamt schrieb Boeing nun schon das vierte Quartal in Folge rote Zahlen.

Zahlreiche Jobs stehen auf dem Spiel

Mit dem Einzug der Corona-Pandemie, kam der weltweite Flugverkehr nahezu vollständig zum Erliegen. Somit konnte Boeing von seinen anderen Modellen weniger verkaufen. Selbst wenn die Lockdowns in absehbarer Zeit aufgehoben werden sollten, dürfte sich die Reiselust der Urlauber in Grenzen halten.

Weil dies in einer sehr unsicheren Zukunft resultiert, fährt Boeing ein hartes Sparprogramm. Geplant ist deshalb die Streichung von etwa 30.000 Jobs. Damit würden nur noch rund 130.000 bei Boeing angestellt sein.

Aus der Konzernleitung heißt es, dass das Niveau der Kennzahlen wohl frühestens wieder in drei Jahren erreicht sein dürfte. Für Aktionäre bedeutet dies durchzuhalten. Es bleibt abzuwarten, ob und in welcher Höhe Boeing im Frühjahr eine Dividende auszahlt.