Die große Flugschau in Le Bourget beschert den Flugzeugbauern viele Aufträge. Auch dieses Jahr sollte es für Airbus ein erfolgreiches Heimspiel werden, doch Boeing übertrumpft das europäische Unternehmen. Zwar erhalten beide reichlich Neubestellungen, aber am Ende zieht Boeing mehr davon an Land.
326 Verkehrsjets bei Airbus bestellt
Airbus konnte, angesichts der Zahlen, dieses Mal nicht mit dem amerikanischen Konkurrenten Boeing mithalten. Der hat nämlich Aufträge mehr als die 326 Airbus-Verkehrsjets an Land gezogen. So wurde es auch von John Leahy, dem Verkaufschef von Airbus, bestätigt. Im hauseigenen Vergleich, war Airbus zudem in 2015 auch noch erfolgreicher gewesen.
Hinsichtlich des Volumens, hat der europäische Flugzeugbauer aber noch bessere Zahlen geliefert, als bei der Farnborough Airshow nahe London entstanden sind. Jährlich wechseln die Flugmessen in Frankreich und England. Dort zeigen die Hersteller ihre neuen Produkte und duellieren sich im Wettstreit mit der Konkurrenz. Die Aufträge aus Le Bourget haben einen Wert von 35,5 Milliarden Euro. Zumindest laut Preisliste, ohne etwaige Spezialisierungen. Das Umsatzvolumen schmälern wiederum häufig die satten Rabatte, welche während der Flugshow zum Kaufen verleiten sollen.
“Es wird ein schwaches Jahr für Airbus und Boeing, was Aufträge betrifft”, erklärte Leahy. Diese Schwankungen sei man schon gewohnt. Insgesamt nehmen die Auslieferungen aber bei den Unternehmen zu. Mehr als 6.800 Flugzeuge darf Airbus noch bauen. Die größte Zahl an Vorbestellungen überhaupt.
Auftragsflaute wurde erwartet
Je länger die Auftragsliste, desto mehr verschiebt sich auch der mögliche Liefertermin nach hinten. Allein von den verbesserten Mittelstreckenjets A320neo und Boeing 737-MAX soll es noch über 8.000 Maschinen mehr geben. Mit zahlreichen Neubestellungen wurde deshalb nicht gerechnet.
Andere Modelle wie der Airbus A 380 und die Boeing 747-8, erhielten die Flugzeugbauer nur wenige Bestellungen. Airbus hatte gehofft mit seinem A 380plus punkten zu können, was aber nicht der Fall war. Mehr Sitzplätze und eine Spritersparnis, überzeugten zumindest in Paris nicht.
Abseits der beiden Lokalmatadoren, gab es kaum neue Modelle zu sehen. Der russische Hersteller Irkut, sowie der chinesische Comac-Konzern, gaben von ihren neuen Flugzeugen nur sehr wenig preis.