In den letzten Jahren wollte der US-Flugzeugbauer einfach keinen Boden gut machen. Stattdessen kämpfte der Konzern mit zwei tragischen Abstürzen, welche mehrere hundert Menschen das Leben kostete. Dann kam Corona und die Tourismusbranche brach zusammen. Gefolgt von immer noch anhaltenden Lieferengpässen, mussten Anleger eine bittere Pille nach der anderen schlucken. Doch nun keimt ein Hoffnungsschimmer auf. Boeing gelang es einen wichtigen Großauftrag an Land zu ziehen.

Voller Erfolg auf Luftfahrtmesse in Farnborough

Auf der diesjährigen „Farnborough International Airshow“ fanden ertragreiche Gespräche zwischen Boeing und Delta Air Lines statt. Hierbei orderte die Fluggesellschaft mehr als 100 Maschinen vom Typ 737 Max 10. Es handelt sich dabei um eine verlängerte Version der üblichen 737 Max. Momentan erwartet diese aber noch ihre Zulassung. Daher steht der Deal noch in den Sternen.

Die Flugzeugmesse läuft derzeit noch. Konkurrent Airbus gelang es nicht, die Verhandlungen zu seinen Gunsten zu entscheiden. Wenn alles klappt, darf Boeing Maschinen im Wert von mindestens 13,5 Milliarden US-Dollar ausliefern. Dies ist der bekannte Listenpreis, ohne Anpassungen an den einzelnen Flugzeugen. Wie viel Rabatt diese Großbestellung beinhaltet, ist nicht bekannt: Delta Air Lines hat sich über eine Klausel zudem weitere 30 Mittelstrecken-Jets gesichert, falls Bedarf bestehen sollte.

Warten auf FAA-Zulassung

Die 737 Max 10 nutzt eine Verlängerung, um noch mehr Passagiere transportieren zu können. Sie wird als direkter Konkurrent für die A321neo von Airbus gesehen. Bislang steht die Zulassung der Max 10 durch die US-Flugbehörde FAA aber noch aus.

Airbus steht unterdessen nicht still. Soweit ist bekannt, dass mit dem Typ A321XLR an einer Langstreckenversion gearbeitet wird. Ihren kommerziellen Erstflug soll sie Anfang 2024 absolvieren. Boeing hätte dem derzeit nichts Passendes entgegenzusetzen.

Hinsichtlich der Produktionskapazitäten arbeiten beide Flugzeugbauer nicht auf ihrem gewohnten Niveau. Boeing schaffte es kürzlich auf 31 Maschinen vom Typ 737 Max. Airbus dagegen lag bei knapp 50 Stück pro Monat. Lieferengpässe und eine gesunkene Nachfrage haben dazu geführt. Doch gerade Boeing benötigt dringend neue Bestellungen, um nach mehreren Jahren wieder auf einen grünen Zweig zu kommen.