Relativ unbemerkt konnte sich die philippinische Wirtschaft in den vergangenen Jahren entwickeln. Durch eine Sonderstellung im asiatischen Raum ist sie für Investoren sehr profitabel geworden. Ausserdem denkt die EU über ein Freihandelsabkommen mit dem Inselstaat nach. Jedoch gibt es auch die altbekannten Schattenseiten.

Günstig produzieren auf den Philippinen

Immer mehr geschäftliche Beziehungen blühen zwischen dem Inselstaat und Europa auf. Dadurch wächst die Wirtschaft rasant und die Philippinen entwickeln sich zu einem ernstzunehmenden Handelspartner für die EU. Singapur und Vietnam profitieren nun schon von einem Freihandelsabkommen mit der Europäischen Union. Mit den Philippinen, die aus rund 700 Inseln bestehen, habe man nun die ersten Gespräche aufgenommen, heisst es.

Doch um in der Weltwirtschaft richtig mitmischen zu können, braucht die philippinische Bevölkerung noch einige Verbesserungen. Bspw. sind die meisten Strassen in einem desolaten Zustand. Unsichere Transportwege ermöglichen kaum fristgerechte Lieferungen. Und trotzdem, sobald die Bilanzen für 2015 gezogen sind, rechnet die Regierung mit einem Wachstum von sechs Prozent.

Das  spricht für und gegen die Philippinen

Wer hier lebt, der muss als Amtssprache Englisch beherrschen. Die Politik unterliegt keinen grossen Schwankungen und die Bildungsinfrastruktur ist angemessen. Die bekannten Ratingagenturen haben die Philippinen in den vergangenen Monaten mehrmals aufgewertet. Bislang zeigen sich auch die Banken stabil und die Staatsverschuldung sei nicht bedrohlich, erklärte Peter Kompalla, Chef der Aussenhandelskammer in Manila. Die Inselvereinigung wirkt deutlich robuster gegen Finanzkrisen als ihre Nachbarn. Hier stehen nun wirklich alle Ampeln auf Grün oder doch nicht?

Auf der anderen Seite leiden die Philippinen immer noch unter der Korruption. Dieses Problem ist so gross, dass es von den Einheimischen als oberste Baustelle der Politik angesehen wird. Bis hin zu den Präsidenten seit 1986 waren alle irgendwie mal in Betrugsgeschichten verwickelt gewesen.

Dieses Bild verdeutlicht, dass die Drahtzieher aus nur wenigen Familien stammen. Ihnen gehört die Macht und sie nutzen ihre Abgeschiedenheit vom Weltgeschehen schamlos aus. Wer es an die politische Macht geschafft hat, der will diese auch voll auskosten. Hohe Positionen gehen mit viel Luxus einher, auch wenn dieser nicht immer auf legalem Wege beschafft wurde.