China genoss in den vergangenen Jahren ein sehr überdurchschnittliches Wachstum. Von diesem Boom profitierten auch tausende von Fonds. Nicht nur durch die Anleger selbst, sondern auch, weil die Regierung keine ernstzunehmenden Kontrollen auf den Finanzmärkten durchgeführt haben. Jetzt wo sich das Blatt gewendet hat, greifen die chinesischen Behörden wieder hart durch.

Amac entzieht 10.000 Fonds-Genehmigungen

Die Asset Management Association of China (Amac) überwacht das Geschehen an den besagten Finanzmärkten in China und sah sich nun zum Handeln gezwungen. Die Behörde ist direkt dem Regulierungsamt für Finanzen und besitzt entsprechende Befugnisse. Über 10.000 Fonds haben ihre Genehmigung verloren. Das macht etwa 40% des gesamten Marktes in China aus. Besonders betroffen sind private Beteiligungsgesellschaften und Hedgefonds.

Die Gründe dafür sind verschieden. Die Amac fand Schwachstellen im Aufbau der Fonds-Gesellschaften, bis hin zu Handelsgeschäften die so nicht erlaubt gewesen sind. Teilweise konnte auch illegale Transaktionen nachgewiesen werden. China war so schnell gewachsen, dass jeder irgendwie daraus seinen Nutzen ziehen wollte. Gut abgesicherte Fonds wurden von jenen verdrängt die viel versprachen, aber nur wenig halten konnten.

Noch ausreichend China-Fonds vorhanden

Der große Kahlschlag wirkt zunächst erschreckend, aber der chinesische Finanzmarkt bietet immer noch über 16.000 Fonds aller Art an. Darin liegen umgerechnet ca. 880 Milliarden Euro. China will und muss seine Finanzmärkte reformieren, um sie der neuen Situation anzupassen. Das Wirtschaftswachstum hat stark abgenommen.

Die Regulierungsbehörde erhielt mit Liu Shiyu im Februar einen neuen Chef und dieser begann sofort damit die schlechten Fonds auszumisten. Außerdem suchte er gezielt nach korrupten Börsenmaklern und Investoren, die sich hier eine goldene Nase verdient haben und noch mehr wollten. 10.000 geschlossene Fonds, das ist nicht wenig. Es zeigt das verrückte Wachstum und welche ungewünschten Nebenprodukte damit einhergingen. Ab sofort soll es seitens der Behörden wieder mehr Kontrollen auf Rechtmäßigkeit und Einhaltung der Genehmigungen geben.