China nimmt seit Jahren grossen Einfluss auf die Weltwirtschaft. Zunächst hat sich das Reich der Mitte explosionsartig entwickelt und ein unvergleichbares Wachstum hingelegt. Doch die letzten Monate zeigten deutlich, dass es ein Fehler war, sich so sehr in die Abhängigkeit eines Landes zu begeben. Chinas Wirtschaftswachstum schwächelt immer weiter und beeinflusst damit das internationale Geschehen.

Chinas Wirtschaft im Umbruch

Die Regierung hat sich entschieden, nicht mehr die erste Geige in der Weltwirtschaft spielen zu wollen, ein Umdenken hat eingesetzt. Diese Einsicht kommt etwas spät, denn die Zeiten von 2010 mit einem 50%-igen Wachstums-Anteil der Gesamtwirtschaft weltweit sind schon längst vorbei. Dieses Wachstum sei auch nicht nachhaltig gewesen, erklärte Finanzminister Lou Jiwei. Diese Erkenntnis wurde noch einmal nach dem G20-Treffen in Sydney bekräftigt. Künftig werde sich die Regierung nicht mehr auf Wachstumsraten wie in 2009 und 2010 versteifen, realistische Ausblicke werden wahrscheinlicher.

Dennoch bleibt China vorerst die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt. Notenbankchef Zhou Xiaochuan rechnet mit bis zu acht Prozent je Jahr. Dieses Niveau sollte die Volksrepublik problemlos halten können. Langfristig führt es auch zu einer stabileren Weltwirtschaft. Aktuell fehlt es der Regierung noch an einer Prognose für 2014. Die Zurückhaltung wird mit geplanten Umbaumassnahmen in der Wirtschaft und dem Binnenkonsum begründet. Während die Regierung keinen Zielwert nennen möchte, schätzen Experten 7,4 Prozent für realistisch ein. Im Vergleich zu Europa absolute Traumzahlen, für das ehrgeizige China derzeit nur das Minimum. Doch nicht nur der Ehrgeiz bestimmt diesen Wert. Auch der Arbeitsmarkt könnte weniger nur schwer verkraften, manche befürchten gar Unruhen im Land.