Augenscheinlich geht es der chinesischen Wirtschaft sehr gut. Nach der Krise wächst sie trotzdem weiter. Möglich ist dies jedoch nur durch milliardenschwere Kredite. Die Regierung in Peking hat den Geldhahn ohne Drosselung aufgedreht. Der Konjunktur-Boom beruht somit nur auf einer Finanzblase. Viele der Kredit werden mittlerweile als faul eingestuft. Doch Schulden zu machen, bedeutet in China nicht zwangsläufig Ärger mit Gläubigern zu bekommen.

Boomendes China nach Finanzkrise

Während sich viele Länder des Westens mit minimalen Wachstumsprognosen zufrieden geben müssen, glänzt China immer noch mit einem soliden Wachstum. Auswirkungen hatte die Finanzkrise in 2008/2009 schon, aber das Tempo ist weiterhin ansehnlich. Damit es dabei blieb, griff Peking massiv in die Märkte ein. Unternehmen erhielten großzügige Kredite. Sie stockten daraufhin sogar ihre Produktion auf.

Chinas Regierung hat es verordnet und damit war es beschlossene Sache. Die Zentralbank musste nicht erst den Leitzins senken, damit dies möglich wurde. Alle Großbanken gehören dem Staat. Auch zählen rund 150.000 Unternehmen zum Besitz der Pekinger Regierung. Es war somit ein Leichtes, die Konjunktur weiter um sieben bis zehn Prozent wachsen zu lassen.

Anfang 2016 kam dann erneut die Flaute herein. China setzte abermals die Kreditspritze ein und das mit Erfolg. Das Wachstum schaffte es auf 6,7 Prozent. Das zurückliegende Halbjahr übertraf mit 6,9 Prozent sogar die Erwartungen aus Peking.

Profit auf Pump – Wie lange geht das noch gut?

Nach außen hin zeigen sich die chinesischen Firmen erfolgreich. Sie gehen nicht Pleite und die Produktionen laufen weiter. Doch keine von ihnen macht Profit. N-TV nannte sie „Zombie-Firmen“, weil gearbeitet wird ohne Gewinn zu erzielen. Somit unterliegt auch das Wirtschaftswachstum nur einem Schein von konstantem Fortschritt.

Es bleibt vieles aktuell deshalb nur am leben, weil die Regierung Chinas selbst dafür sorgt. In der „Financial Times“ hat die Analystin Charlene Chu erklärt, dass 34 Prozent aller Kredite von Chinas Banken faul sind. Offiziell werde aber nur 5,3 Prozent angegeben. Wird der Druck gegen eine schlecht laufende Firma zu groß, integriert Peking diese einfach in andere Konzerne. Somit ist sie aus den Büchern verschwunden, arbeitet aber weiter wie bisher. Solange China aber weiter Geld liefert, wird es auch keinen Banken-Crash geben.