Zum Jahresauftakt gibt es wieder reichlich Prognosen. Auch im Land der Mitte soll es vorwärts gehen. Wie schnell und stark, dabei sind sich leider nicht alle einig. Wachstum gibt es definitiv puttygen , aber selbst die Regierung mahnt zur Vorsicht. Im Hintergrund wächst die staatliche Verschuldung, welche scheinbar die Konjunktur künstlich am Leben erhält.

Zweideutige Index-Analysen

Laut der nationalen Statistikbehörde Chinas und deren Einkaufsmanagerindex, musste man im Dezember eine etwas schwächere Entwicklung akzeptieren. Der Caixin-Einkaufsmanagerindex erklärte dagegen einen leichten Anstieg. Zweideutige Aussagen sind nicht das, was Anleger und Bevölkerung hören wollen.

Von 51,8 auf 51,6 sei der staatliche Index gerutscht. Womit er aber immer noch 17 Monate in Folge über der Grenze von 50 Punkten liegt. Er verweist damit auf eine positive Entwicklung. Caixin und ebenso die Marktforscher von Markit sagen noch bessere Zahlen vorher. Bei ihnen ging es von 50,8 auf 51,5 Punkte.

Insgesamt liegen beide Prognosen auf demselben Niveau. 2017 war demnach ein erfolgreiches Jahr. Den Chinesen gelang es die Konjunktur zu stabilisieren. Zum Ende hin fielen die Zahlen dann sogar besser aus als erwartet.

China steckt im Schuldenloch

Was nicht unterschätzt werden darf ist, dass die Regierung ihre Geldpolitik straffen könnte. Demnach müssten sich die chinesischen Unternehmen mehr aus eigener Kraft verbessern. Blicken wir zehn Jahre zurück, so hat sich der private Sektor Chinas um drastisch mehr verschuldet. Heute liegt die Summe bei 230 Prozent des Bruttoinlandprodukts.

Warnungen erhält China für seine lockere Geldpolitik regelmäßig. Zuletzt auch durch den Internationalen Währungsfonds. Ein finanzieller Crash der Republik sei immer wahrscheinlicher. Wobei es hier nur zweitrangig um die Höhe der Verschuldung geht. Das Tempo nimmt sehr rasant zu.

Sobald die chinesische Zentralbank den Geldhahn leicht zudreht, sackt das Wachstum ab. Ähnlich sieht es auch in Europa aus, wo die EZB viele Milliarden für Anleihen ausgibt. Doch China hat sich extrem künstlich aufgeblasen. Mit einem sehr intransparenten Finanzsystem noch dazu.

Sogenannte „Schattenbanken“ nutzen das Chaos aus, um vermeintlich starke Renditen zu bieten. Sobald das Geld der Zentralbank fehlen würde, käme es hier zu faulen Krediten in hohem Ausmaß. Deutsche Unternehmen zählen zu den größten Investoren in Fernost. Sie werden bei einer Krise direkt in Mitleidenschaft gezogen.