Viele Branchen vom Mangel an Halbeitern betroffen. Der Zeitpunkt könnte nicht ungünstiger sein. Weltweit fährt die Konjunktur hoch und genau jetzt fehlt es an wichtigen Computerchips. Allein die Autoindustrie geht davon aus, deshalb einige Millionen weniger Fahrzeuge als geplant herstellen zu können. Nun gibt es erste Schätzungen, wie nachhaltig dieses Problem ist und wann wir mit Besserung rechnen können.

Probleme zwischen 2022 und 2024 behoben

Halbleiter kommen in so gut wie jedem technischen Gerät vor. Vom Fernseher, über das Auto bis zu den Möglichkeiten der modernen Medizin. Lieferengpässe bremsen das Wachstum sowie den Fortschritt in vielen Bereichen aus. Analysen haben gezeigt, dass sich manche Probleme frühestens Mitte 2022 beheben lassen. An anderen Stellen wird mit einem Verzug bis ins Jahr 2024 gerechnet.

Am härtesten, da besonders unflexibel, trifft es die Autobranche. Zeitgleich bleibt der technologische Wandel nicht stehen. Insbesondere Speicherchips übertreffen sich zunehmend. Plus den steigenden Bedarf, braucht es zudem neue Kapazitäten, welche erst noch gebaut werden müssen. Die Gründe sind also vielschichtig und nicht einfach mal eben so zu lösen. Die Einschätzung der Situation stammt von der Analysefirma Gartner. Gemäß dieser ist in 2021 bei Weitem nicht mit einer Entspannung zu rechnen.

Am Beispiel der Autoindustrie verdeutlicht sich die Misere sehr gut. Autobauer setzen stets auf niedrige Bestände an Neuwagen. Sie arbeiten fast durchweg nur bereits bestellte Fahrzeuge ab. Sie können daher kaum auf irgendwelche Lagerbestände bei den einzelnen Bauteilen zurückgreifen. Als die Corona-Pandemie begann, wurden die Halbleiter-Aufträge stark zurück gefahren. Die erneute Nachfrage ein halbes Jahr später, traf auf einen Mangel an Kapazitäten. Die Chip-Produzenten hatten sich inzwischen auf andere Produktgruppen eingestellt.

Wenn Unternehmen die Zeit davon läuft

Gebrauchsgegenstände wie Autos, Smartphones, Computer und Tablets werden nach festgelegten Konfigurationen produziert. Dementsprechend steht schon lange vorher fest, welche Halbleiter verbaut werden. Sie werden wie bestellt in die Produktion gegeben. Der nächste Großauftrag beinhaltet dann wiederum Chips der nächsten Generation. Somit läuft bestimmten Unternehmen stets die Zeit davon. Das Corona-Chaos hat hier einen schwerwiegenden Effekt erzeugt. Dies wird sich in den Bilanzen der betroffenen Unternehmen widerspiegeln.