Im zurückliegenden Jahr haben die meisten Menschen so viel gespart wie noch nie. Restaurants waren geschlossen, Urlaubsplanungen storniert oder erst gar nicht ausgeführt. Durch Home Office wurde weniger Kraftstoff verbraucht und der Verschleiß am Auto sank. Insgesamt gab es viele Faktoren, welche das Sparen begünstigten. Nun sollen einige Billionen Dollar ungenutzt auf Sparkonten liegen. Könnte es damit zu einem Shopping-Boom kommen, sobald die Politik weitreichende Lockerungen beschließt?

Wenn die Wirtschaft wieder öffnet

Viele Branchen im Einzelhandel mussten für mehrere Monate schließen. Mit ungewisser Zukunft, sodass der Konsum zwangsweise aussetzt. Die US-Finanzagentur Bloomberg fand heraus, dass die großen Wirtschaftsnationen nun auf einem großen Berg an gespartem Geld sitzen. Die Frage ist, ob und wie dieses in naher Zukunft verwendet wird.

In den vergangenen Wochen war bspw. eine regelrechte Zockerei an den Börsen zu sehen. Zumindest dahingehend, dass viele, bevorzugt junge Anleger auf das Parkett drängten. Deren Weitsicht dürfte begrenzt sein, da sie oftmals nur der schnelle Gewinn reizt.

Auf der anderen Seite öffnen jetzt wieder vielerorts die Baumärkte und Gartencenter. Schon letztes Jahr floss viel vom Urlaubsgeld in die Landschaftsgestaltung. Andere verwirklichten ihren Traum vom zinsgünstigen Eigenheim. Alles was mit der Baubranche zu tun hat, könnte nun wieder aufblühen, sobald sich die warmen Temperaturen einpegeln.

Konsumstau oder neues Konsum-Bewusstsein?

Die Frage, welche sich hierbei stellt, zielt in Richtung der potentiellen Käufer ab. Werden diese in absehbarer Zeit wieder ihrem Kaufrausch verfallen? Damit dann alles so wie früher ist oder hat Corona den Fokus verschoben? Geld hat vermutlich nichts von seinem Stellenwert im Leben eingebüßt. Doch wofür wir es verwenden, das womöglich schon.

Bloomberg zufolge sollen allein in den USA 1,5 Billionen Dollar angespart worden sein. Entweder lösen die Konsumenten damit einen großen Boom aus oder es tritt eine neue Normalität beim Shopping ein. Vermutlich landen wir irgendwo dazwischen.

Seitens der Politik kommt es darauf an, wie man den eingeschlafenen Einzelhandel wiederbeleben wird? Zumindest jene Geschäfte, welche die mehrmonatigen und wiederkehrenden Lockdowns überstanden haben. Womöglich behält die Mehrheit ihre Sparermentalität bei und gibt ihr Geld jetzt bewusster aus.