Lange Zeit wurde das Home Office belächelt, weil es die reguläre Arbeit im Büro nicht ersetzen könne. Während der Coronavirus-Pandemie zeigte sich nun sehr deutlich, wie wertvoll das eigene Büro daheim sein kann. Viele Menschen konnten so ihren Job behalten und mussten nicht in Kurzarbeit gehen. Manche Unternehmen haben diesen Trend schon erkannt und wollen ihn womöglich beibehalten.

Vorteile & Nachteile vom Home Office

Bei gleichbleibendem Lohn, hätten die Arbeitnehmer mehr Geld in der Tasche. Was zu einem gewissen Teil in stärkeren Konsum fließen dürfte. Immerhin muss weniger Geld für Benzin/Diesel ausgegeben werden. Fahren wir weniger Kilometer mit dem PKW im Jahr, vergünstigt sich die Fahrzeugversicherung. Der Verschleiß am Auto schreitet langsamer voran. Weshalb weniger davon neu oder gebraucht angeschafft werden müssen. Inklusive der positiveren CO2-Bilanz, spricht sehr viel fürs Home Office.

Neben mehr Geld, steht Arbeitenden auch mehr Zeit zur Verfügung. Das Home Office kann das Büro zwar nicht gänzlich ersetzen, aber deren Nutzungshäufigkeit stark verringern. Mitarbeiter finden sich nur für gelegentliche Team Meetings ein. Wer täglich bis zu zwei Stunden auf den Straßen verbrachte, gewinnt hier deutlich an Lebensqualität.

Natürlich darf die Arbeit nicht unter dem Home Office leiden. Dies ließe sich mit Zeiterfassungssystemen und regelmäßigen Auswertungen überprüfen. Wer in sehr ländlichen Gegenden wohnt, besitzt vielleicht noch nicht die ausreichende Bandbreite. Auch ein Platzmangel könnte zum Problem werden, denn ein separater Raum fürs Home Office ist wichtig. Schon allein für die Anerkennung beim Finanzamt, um das heimische Büro als Ausgabe deklarieren zu dürfen.

Schlussendlich könnten ganze Bürokomplexe ihren Sinn verlieren. Da ihr Rückbau zu teuer wäre, lässt man sie leer stehen.

Wer profitiert von diesem Trend?

Für Anleger stellt sich nun die Frage, wer von diesem Trend profitiert und worin sie investieren könnten. Mehr PCs und Betriebssysteme werden vermutlich nicht angeschafft. Eine größere Belastung des Internets dürfte ebenso wenig stattfinden. Der Bedarf verlagert sich lediglich vom Büro ins Home Office.

Zu den großen Gewinnern der Krise zählen Anbieter von Software zur Videokonferenz. Letztens verkündete erst „Zoom“ seine stark gestiegenen Nutzerzahlen. Außerdem würde die Nachfrage an IT-Fernwartung steigen. Damit diese gelingt, werden Programme wie TeamViewer eingesetzt.

Was mit dem eingesparten Geld mehr konsumiert wird, ist dagegen nur spekulativ vorhersehbar. Womöglich wird es, in Verbindung mit mehr Freizeit, in die Hobbys investiert. Vielleicht steigen auch die Teilnehmerzahlen der Online Fitness Kurse. Frei nach dem Motto: „Fit in den eigenen vier Wänden.“

Der Wandel ins Home Office ist sichtbar und sollte von Anlegern mit Interesse verfolgt werden.