Während die Aktie der Deutschen Telekom als Geldanlage umstritten ist, wachsen ihre Ableger mitunter sehr gut. So konnte die Tochter T-Systems einen Großauftrag der WHO an Land ziehen. Außerdem plant die Telekom ihren Fokus auf das US-Geschäft zu legen. Auch die Einnahmen mit seinen Funktürmen möchte der Konzern steigern.
Hohe Erwartungen an 2022
CEO Tim Höttges bringt es mit einem Satz auf den Punkt: „Für 2022 legen wir die Latte noch mal ein Stück höher“. Nach seinem Denken soll der DAX-Konzern in diesem Jahr 36,5 Milliarden Euro nach Leasingaufwendungen (Ebitda AL) erzielen. Dabei hat er selbstverständlich die veräußerten Geschäfte in den Niederlanden schon abgezogen. Höttges rechnet also mit einem Wachstum von fünf Prozent. Nach dem Plus von 6,6 Prozent in 2021.
Am besten laufen die Geschäfte mit T-Mobile US. Die generierten 108,8 Milliarden Euro gehen mit mehr als der Hälfte auf das Konto der amerikanischen Tochtergesellschaft. Hier besitzt die Deutsche Telekom aber nicht die vollen Anteile. Dies soll sich in naher Zukunft ändern, inklusive dem hohen Schuldenberg von T-Mobile US.
Zudem könnte Höttges die Funkturmsparte veräußern. „Wir sind in der Phase, wo wir genau überlegen, wer der richtige Partner ist und wer uns das attraktivste Angebot gibt.“ Interessiert sein soll unter anderem die Vodafone-Tochter Vantage Towers. Es geht hierbei um mehr als 40.000 Funkmasten in Deutschland und Österreich.
T-Systems erhält Großauftrag von der WHO
Mit der Corona-Warn-App sowie dem EU-Gateway holte sich T-Systems bereits große Aufträge ins Haus. Nun hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) um Hilfe gebeten. T-Systems soll dabei helfen, die Organisation der Impfnachweise im weltweiten Verkehr auf die Beine zu stellen. Das so entwickelte technische Rahmenwerk, soll den 194 Mitgliedsstaaten bereitgestellt werden. Länderübergreifend soll es dann möglich sein, den Impfstatus via QR-Code zu verifizieren. Vorerst nur für Corona, später dann auch zum Nachweis einer Schutzimpfung bei anderen Krankheiten.
Bislang fehlt die Angabe, wie viel die Telekom an diesem Auftrag verdienen wird. Der WHO geht es dabei um das Schaffen von mehr Vertrauen durch digital überprüfbare Impfnachweise. Bestenfalls auch für Gelbfieber, Polio etc.