So einen Deal hat es in der Welt der digitalen Kommunikation noch nicht gegeben. Kein Wunder also, warum die Welt derzeit von nichts anderem als dem Kauf von WhatsApp durch Facebook spricht. Das grösste soziale Netzwerk wittert Nachholbedarf und hat sich für umgerechnet 14 Milliarden Euro den Kurznachrichtendienst einverleibt. Doch warum wurde der Service, welcher erst vor vier Jahren gegründet wurde, so schnell erfolgreich?

Die grosse Chance Internet

Die Philosophie des WhatsApp-Begründers Jan Koum war schon seit jeher gewesen, keine Werbung und kein Schnickschnack. So entwickelte er den SMS-Ersatz und machte das kleine Programm zu einem Megahit, den heute 450 Millionen Nutzer aktiv auf der ganzen Welt nutzen. Die Anwendung kommt in der Tat ohne jede Werbung aus und für das Marketing gab Koum ebenfalls nur ein Minimum aus. Er hatte schlichtweg den Zahn der Zeit erkannt und während andere noch auf PC-Kommunikation setzten, stürzte er sich in den Markt der Mobilgeräte und wurde damit sehr erfolgreich.
Dennoch konnte er damit gutes Geld verdienen und auch hier setzte Koum auf langfristige Erfolge. Das erste Jahr von WhatsApp ist für jeden Kunden kostenlos. Jedes weitere kostet einen Dollar für Android-Kunden und 99 US-Cent für iOS-Nutzer. Er wollte damit also nicht den grossen Reibach machen und dennoch verdiente er in 2013 sehr gut. Die Kaufsumme von 14 Milliarden Euro entspricht ungefähr dem Zehnfachen der Jahreseinnahmen. Schlecht ging es Koum zuvor also nicht, aber das Angebot von Zuckerberg war einfach zu verlockend.

Viel Leistung für wenig Geld

Natürlich kann die einfache Programmierung als ein Erfolgsfaktor genannt werden, doch schlussendlich war es der Funktionsumfang für weniger als einen Euro im Jahr. Unbegrenzt Nachrichten verschicken, Bilder hochladen, Sprachnachrichten übermitteln und Videos mit seinen Freunden teilen. Das Ganze übersichtlich in Einzelgesprächen und Gruppenkonversationen angeordnet. Mehr brauchte es nicht, das Programm war und ist perfekt für seinen Zweck, weshalb es sich von allein verbreitet hat und zwar rasend schnell.
Hinzu kommt der Datenschutz, denn lediglich die Nummern aus dem Telefonbuch werden abgeglichen, ein Konto erstellen ist zuvor nicht notwendig. Davon lässt sich die Datenkrake Facebook hoffentlich inspirieren.