Die Kosten für Wohnungen und Eigenheime sinken in Zeiten hoher Zinsen für gewöhnlich. Doch dieser bekannte Umstand trifft momentan nicht auf die Situation in den USA zu. Die Immobilienpreise in den Vereinigten Staaten stiegen im August um weitere 0,4  Prozent. Der CoreLogic Case-Shiller-Index für den Monat ergab, dass 12 der 20 Städte im Index im August höhere Preise als im Vorjahreszeitraum verzeichneten.

Chicago & New York besonders betroffen

Chicago verzeichnete mit 5 Prozent den größten jährlichen Anstieg, gefolgt von New York mit 4,98 Prozent. Günstiger wurde es dagegen in Las Vegas (minus 4,9 Prozent) und Phoenix (minus 3,9 Prozent). Insgesamt sind die Immobilienpreise seit Anfang 2023 bundesweit um 5,8 Prozent gestiegen.

„Die Immobilienpreise stiegen im August 2023 weiter“, sagte Craig J. Lazzara, Geschäftsführer bei S&P DJI. „Der Anstieg der Hypothekenzinsen in diesem Jahr hat sicherlich die Immobiliennachfrage gedrückt, aber nach Jahren sehr niedriger Zinsen scheint er das Angebot noch mehr gedrückt zu haben. Sofern höhere Zinsen oder andere Ereignisse nicht zu einer allgemeinen Wirtschaftsschwäche führen, stimmen Umfang und Aussagekraft des Monatsberichts mit einer optimistischen Sicht auf zukünftige Ergebnisse überein.“

Selma Hepp, Chefökonomin bei CoreLogic, fügte hinzu, dass „höhere Hypothekenzinsen und saisonale Trends weitere monatliche Zuwächse verlangsamen werden – mit einigen möglichen Rückgängen in den Wintermonaten. Dennoch deuten die Zuwächse seit Jahresbeginn darauf hin, dass das Wachstum weiter anziehen wird.“

Im Wohnungssektor herrscht ein Kampf zwischen hohen Hypothekenzinsen und einem begrenzten Bestand an zum Verkauf stehenden Häusern, da viele Hausbesitzer mit niedrigen Hypothekenzinsen momentan nicht zum Verkauf bereit sind. Dies hat inzwischen geführt, dass die Verkaufspreise nicht wie erhofft gefallen sind.

Monatliche Raten bis zu $1.000 höher

„Das Problem der Erschwinglichkeit wird durch anhaltend höhere Hypothekenzinsen noch verschärft“, sagte Lisa Sturtevant, Chefökonomin von Bright MLS. „Die Zinsen sind jetzt mehr als doppelt so hoch wie im März 2022, als die Federal Reserve begann, die Zinsen zu erhöhen, um der schnell steigenden Inflation entgegenzuwirken. Die monatliche Zahlung für einen typischen Hauskäufer beträgt jetzt 1.000 US-Dollar mehr als im März 2022.“