DHL will seine Pakete auf kurzen Strecken per Drohnen ausliefern lassen, Amazon klinkt sich mit ein. Das Geschäft mit den fliegenden Helfern steht in den Startlöchern. Sie bieten großes Potential, wenn richtig genutzt. Auf der anderen Seite stehen womöglich zahlreiche Jobs auf dem Spiel. Fakt ist, die Drohnen werden kommen und einen Teil der Arbeit übernehmen. Es wird sogar schon von „Passagier-Drohnen“ gesprochen, also ein autonomes Transportmittel. Doch klingt das alles zu gut um wahr zu sein?

Eine Drohne unter fast jedem Weihnachtsbaum

In diesem Jahr dürfte sich das Interesse an den Drohnen deutlich unter den Weihnachtsbäumen abzeichnen. Kleine Modelle sind für wenig Geld erhältlich, sodass Einsteiger sich damit ausprobieren können. Währenddessen haben einige schon ihr Geschäft daraus gemacht. Kameradrohnen fliegen über zum Verkauf stehende Immobilien, erkunden schwer zugängliche Grundstücke oder filmen aktuelle Unfälle. Videomaterial, welches es dann manchmal sogar ins Fernsehen schafft. Mehrere Millionen Drohnen sollen schätzungsweise schon in den Lüften sein. Zum Glück nicht alle gleichzeitig, aber das Kaufinteresse wächst stetig.

Thomas Kriesmann vom Luftfahrtversicherer Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS), hat sich auf di Absicherung der Fluggeräte spezialisiert und meint: «Es gibt Schätzungen, wonach die weltweite Wertschöpfung durch Drohnen in den kommenden Jahren auf rund 130 Milliarden Dollar steigen könnte.» Das private Interesse mag den Umsatz ankurbeln, aber das viel größere Potential liegt in der gewerblichen Nutzung von Drohnen. Die AGCS geht davon aus, dass es 4,7 Millionen „Multicopter“ im Jahr 2020 geben wird. Diese Erkenntnis habe man aus einer eigens angelegten Studie gewonnen.

Revolution der Mobilität steht bevor

Während viele Kritiker auf den Plan gerufen werden, sehen sich andere als Pioniere einer neuen Ära der Mobilität. Passagier-Drohnen sollen sich teilweise kurz vor der Serienreife befinden. Die Firma e-Volo hat schon die ersten Erfahrungen sammeln können: «Wir haben mit einer vorläufigen Verkehrszulassung im März den Erstflug durchgeführt und wollen 2018 mit unserem Volocopter VC200 in die Serienfertigung gehen“, erklärte Kathrin Mohr von e-Volo.

Zwischen 250.000 und 300.000 Euro kostet das Fluggerät, welches mit seinen 18 Rotoren zwei Personen transportieren kann. Jetzt gilt es nur noch die Reichweite des Elektromotors zu erhöhen. (bislang 25 Minuten Flugzeit) Anleger sollten die Drohnen-Unternehmen genau im Auge behalten und sich überlegen, hier als Investor einzusteigen.