Aktionäre von Walt Disney müssen seit geraumer Zeit starke Nerven beweisen. In 2021 wurde die Dividende stark gekürzt, ein Jahr später fiel sie ganz aus. Die Ausschüttungen könnten gegen Ende 2023 zurückkehren. Außerdem versucht der Medien- und Unterhaltungskonzerns seine Kosten zu reduzieren und setzt dafür den Rotstift bei tausenden von Arbeitsplätzen an. Zudem verliert Disney die Verwaltungsrechte für einen seiner wichtigsten Themenparks. Auf kurze Sicht bleibt es für Anleger weiterhin ungemütlich.
Disney plant mit 7.000 Jobs weniger
Am vergangenen Mittwoch hat Disney verkündet, sich von insgesamt 7.000 Mitarbeitern trennen zu wollen. Zusammen mit anderen Maßnahmen soll eine groß angelegte Umstrukturierung erfolgen. Das Ziel sein Kosteneinsparungen von 5,5 Milliarden US-Dollar. Disney-Chef Bob Iger begründete diesen Schritt so: „Es ist Zeit für eine weitere Transformation!“
Seit einigen Jahren versucht das Unternehmen aus Kalifornien im Streaminggeschäft Fuß zu fassen. Anfangs erwies sich die Corona-Pandemie als großer Vorteil, weil die Menschen verstärkt zu Hause nach Unterhaltung suchten. Zumal Disney bereits eine große Palette an Filmen und Serien auf Lager hatte, die international bekannt sind. Jedoch waren Konkurrenten wie Netflix und Amazon Prime Video schon viel früher in das Streaming eingestiegen.
Firmenchef Iger betonte, dass nun wieder verstärkt kreative Köpfe bei Disney+ die Entscheidungen treffen sollen. Sowohl bei der Produktion neuer Inhalte als auch bei den Vertriebskanälen. Diese Pläne kamen am letzten Freitag an den US-Börsen gut an. Zwischenzeitlich konnte die Aktie sechs Prozent zulegen. Obwohl Disney ein minimal rückläufiges Wachstum bei den Abonnenten-Zahlen verkünden musste (minus ein Prozent im vierten Quartal).
Themenpark in Florida verliert Verwaltungsrechte
In diesem Jahr feiert der Konzern seinen 100. Geburtstag. Was den Druck auf die Geschäftsleitung noch einmal erhöht. Leider musste Disney einen großen Rückschlag einstecken. Das Parlament vom US-Bundesstaat Florida hat die Verwaltungsrechte für den prestigeträchtigen Themenpark „Disney World“ entzogen.
Bislang entschieden die Eigentümer des etwa 100 Quadratkilometer großen Areals darüber, wie das Verwaltungsgremium besetzt wird. Disney World sowie weitere Vergnügungsparks haben sich hier angesiedelt. Ab Juni übernimmt der jeweils amtierende Gouverneur von Florida diese Aufgabe. Womit eine gewisse Unsicherheit bei der Planung einhergeht, was zukünftige Bauvorhaben anbelangt.