Am heutigen Beispiel der Disney-Aktie zeigt sich einmal mehr, wie sehr Unternehmen unter Druck stehen. Denn erfüllen sie die Erwartungen der Analysten und ihrer Anleger nicht, stürzt das zugeordnete Wertpapier prompt ab. Im Falle von Disney lagen die Verluste zeitweise bei um die sieben Prozent. Dabei sind die nun vorgelegten Zahlen durchaus positiv zu betrachten. Jedoch hatten sich Investoren mehr vorgestellt.

Mehr Umsatz, mehr Abonnenten, aber unzufriedene Anleger

In 2020 setzte Disney massiv auf den Ausbau seiner Streamingdienste. Allen voran Disney+ – was zugegeben sehr gut funktionierte. Mit der Einführung in vielen Ländern außerhalb der USA, stiegen die Nutzerzahlen rasant an. Doch das Wachstum schwächelte zuletzt stark. Im jüngsten Geschäftsquartal konnte Disney+ gerade einmal 2,1 Millionen neue Abonnenten dazu gewinnen. Dies ist vermutlich auf einen Mangel neuer Film- und Serienhits zurückzuführen.

Das abgelaufene Geschäftsquartal endete für Disney Anfang Oktober. In den drei Monaten bis dahin erzielte der Konzern 18,5 Milliarden US-Dollar. Was im Jahresvergleich einem Zuwachs von 26 Prozent entsprach. Allerdings durften zwischenzeitlich wieder die meisten Freizeitparks aufmachen. Deshalb hatten Investoren mit einem deutlich stärkeren Umsatzsprung gerechnet. Ähnlich verhält es sich beim Gewinn mit 159 Millionen Dollar. Im Corona-Jahr 2020 ergab sich um diese Zeit ein Minus von 710 Millionen Dollar.

Was wird aus Disney+?

Nun steigen die Infektionszahlen weltweit wieder. Viele Länder wollen einen erneuten Lockdown vermeiden, sehen sich aber mit einer scheinbar unkontrollierbaren Situation konfrontiert. Sollten die Vergnügungsparks wieder schließen müssen, dürfte das Unternehmen wieder verstärkt auf sein Streaming-Angebot setzen.

Disney+ hat nun knapp zwei Jahre auf dem Buckel und war damals mit „The Mandalorian“ sehr erfolgreich gestartet. In den folgenden Monaten wurden schrittweise bekannte Filme und Serien hochgeladen. 118 Millionen zahlende Nutzer haben sich seitdem bei Disney+ eingefunden. Damit verfolgt der Dienst seinen Konkurrenten Netflix mit großen Schritten. Der hatte zuletzt rund 4,4 Millionen neue Abonnenten gemeldet und steht damit bei fast 214 Millionen aktiven Nutzern.

Disney erklärte hierzu, dass die Pandemie neue Produktionen ausbremst. Zeitgleich konnte der Konzern mit seinen Kabel-TV-Produkten weniger einnehmen. Selbst der Sportsender ESPN hat schon deutlich bessere Zeiten gesehen.