Bei Walt Disney zeigt sich einmal mehr, wie abhängig manche Branchen von politischen Umständen sind. Zwar hat sich der Medienkonzern mit seinem Streaming-Geschäft breiter aufgestellt, aber es reicht noch nicht. Dank Corona dürfen die Erlebnisparks nicht öffnen. Damit versiegt weiterhin die größte Einnahmequelle von Disney. Womit die Marke selbst weniger präsent ist und die Verkaufszahlen von Merchandise-Artikeln zurückgehen dürften. Nun gab das Unternehmen Einblicke in seine Kennzahlen zum abgelaufenen Quartal.

Verluste von 710 Millionen US-Dollar

Es war zu erwarten, dass Disney bislang auf keinen grünen Zweig kommt. Dafür ist das Hauptgeschäft mit den Themenparks einfach zu wuchtig, im Vergleich zu anderen Einnahmequellen. Aus dem Bericht zum dritten Quartal geht ein Verlust von 710 Millionen US-Dollar hervor. Im selben Zeitraum 2019, sah es genau anders herum aus. Damals schlug ein Gewinn von 777 Millionen Dollar zu buche. Der Umsatz brach um 23 Prozent ein und ergab somit nur noch 14,7 Milliarden Dollar.

Allerdings relativiert sich die rote Zahl, wenn wir die 4,7 Milliarden Dollar Verlust betrachten, welche sich noch zwischen April und Juni ergab. Disney scheint damit zumindest einen Teil der Krise vorerst überwunden zu haben. Es steht und fällt vieles mit den Lockerungen bzw. erneuten Lockdowns. Der nun bevorstehende Winter ist sowieso von weniger Besuchern in den Parks geprägt.

Streaming-Geschäft läuft immer besser

Wenn also die Disney Parks nicht geöffnet werden dürfen, fokussiert sich der Konzern auf andere Geschäftszweige. Beim Streamingdienst Disney+ fällt auf, dass beliebte Titel schrittweise eingeführt werden. Was anfangs viel Kritik erntete, ist mittlerweile ein Garant für wachsende Nutzerzahlen. Denn mit jedem Monat erscheinen weitere bekannte Filme online. Somit hat Disney jedes Mal die Möglichkeit, seine Werbetrommel kräftig zu rühren.

Das Konzept geht auf, denn die Nutzerzahlen wachsen. Ende September verzeichnete Disney+ knapp 74 Millionen Accounts. Was die Erwartungen der Analysten weit überstieg. Profitabel ist das Streamen von Disney-Filmen aber noch nicht. Weitere Kennzahlen des Konzerns lagen ebenfalls über den Prognosen.

Nachbörslich verhalf dies der Disney-Aktie zu einem Sprung nach oben. Aktuell steht sie bei einem Kurswert von um die 118,50€. Wenn in hoffentlich absehbarer Zeit die Vergnügungsparks und Ferienresorts wieder öffnen dürfen, sollte dies dem Wertpapier weiteren Auftrieb verleihen.