Disney hat einige turbulente Jahre hinter sich. Mit dem Beginn der Corona-Pandemie mussten weltweit alle Themenparkt schließen. Der Unterhaltungsgigant investiert daraufhin massiv in seinen Streamingdienst Disney+. Dieser entwickelte sich zunächst prächtig. Doch nun ist ein Umdenken erforderlich. Der Konzern spricht offen über das Senken der Ausgaben sowie eine schwaches Geschäft im asiatischen Raum.
Umsatz legt im zweiten Quartal deutlich zu
Disney+ ging mit einer Vielzahl bereits vorhandener Filme und Serien an den Start, die weltweit große Beliebtheit genießen. Dem jüngsten Quartalsbericht ist nun ein starker Rückgang zu entnehmen. Optimistische Schätzungen waren von einem Kundenstamm um die 163 Millionen ausgegangen. Tatsächlich erzielte Disney+ nur 157,8 Millionen zahlende Abonnenten. Was einem Rückgang von vier Millionen Konten entspricht!
Das Management begründet diesen Verlust mit Verlusten in Indien. Dort ging die Zahl der Nutzer um acht Prozent zurück. Auch in Nordamerika gab es kein Wachstum, sondern ein Schrumpfen um ein Prozent. Weitere Details gab Disney zum zweiten Quartalsbericht des laufendes Geschäftsjahres nicht bekannt.
Dem Rückgang der Nutzerzahlen stellt sich der steigende Umsatz entgegen. So gelang es Disney+ pro Kunde 13 Prozent mehr zu verdienen. In vielen Ländern wurden die monatlichen Kosten für den Streamingdienst angehoben und die Mehrheit der Nutzer hat diesen akzeptiert. Trotzdem bleibt das Online-Geschäft weiter im roten Bereich.
Geschäftsführer Bob Iger hat hierzu zwei Veränderungen angekündigt. Ähnlich wie Netflix soll es ein mit Werbung gespicktes günstigeres Abo-Modell geben. Dieses läuft in den USA bereit seit dem Dezember und soll Ende des Jahres auch Europa erreichen. Außerdem werde man die Ausgaben für Eigenproduktionen senken. Denn diese haben oftmals nicht oder nur wenig zum erhofften Wachstum bei den zahlenden Abonnenten beigetragen.
Höhere Erlöse vs. hohe Schulden
Nichtsdestotrotz hat Disney immer noch mit hohen Schulden zu kämpfen. Die zahlreichen Lockdowns für viele Monate sowie manche Übernahme haben ihr Spuren hinterlassen. Im Frühjahr 2021 stand das Wertpapier bei 197 US-Dollar. Derzeit notiert die Aktie bei etwas weniger als die Hälfte davon.
Die Zahlen des Unterhaltungskonzerns geben es einfach nicht her. Zudem schüttet Disney seit 2021 keine Dividende mehr aus. Weshalb einige Anleger das Interesse verloren haben. Die US-Bank JPMorgan und andere Analysten bewerten die Aktie momentan als „Overweight“, weil die Entwicklung der Geschäftszahlen auf einen weiterhin positiven Trend hindeutet.