Seit Beginn der Corona-Krise gibt es viele Verlierer, aber auch einige Gewinner. Nun zeigt sich sehr deutlich, wie gut der Online-Versandhandel aufgestellt ist. Amazon hat bereits ein starkes Wachstum verkündet. Aber auch das virtuelle Auktionshaus eBay kann gute Zahlen vorlegen. Der Umsatz legte im zweiten Quartal kräftig zu. Trotzdem verlor die Aktie nach Börsenschluss an Boden.

Umsatzplus von 18 Prozent

Im Jahresvergleich gelang es eBay seinen Umsatz im zweistelligen Bereich anzuheben. Der Umsatz im vergangenen Quartal betrug 2,87 Milliarden US-Dollar, nach 2,42 Milliarden im Jahr zuvor. Damit übertraf eBay die Erwartungen der Analysten um einige Millionen. Der Verdienst belief sich auf 740 Millionen Dollar und übertraf damit sein Vorjahresergebnis um satte 85 Prozent.

Kaum ein Unternehmen traut sich in dieser Zeit eine Prognose für den Rest des Jahres zu. Falls doch, trüben sich die Aussichten fast immer ein. eBay bildet hier einen starken Gegenpol, denn die Vorhersage fürs gesamte Jahr wurde nun nach oben korrigiert. So soll ein Nettoumsatz von bis zu 10,75 Milliarden US-Dollar entstehen. Falls dies gelingt, würde die Plattform erstaunliche 14 Prozent wachsen.

Die Chancen dafür stehen gut. Mit den beginnenden Lockdowns mussten viele Einzelhändler schließen. Verbrauchern blieb nichts anderes übrig als online zu bestellen. Weshalb der Ausblick für das dritte Quartal bei eBay ebenso optimistisch ist. Trotzdem fiel der Aktienkurs nach Börsenschluss ins Minus. Was sich nur mit größeren Gewinnmitnahmen erklären lässt.

eBay trennt sich von Kleinanzeigen-Portal

In der vergangenen Woche erklärte eBay, dass man sich von seinem Kleinanzeigen-Geschäft trennt. Der US-Konzern gibt es für 9,2 Milliarden Dollar an den norwegischen Verlag Schibsted ab. Diesem gehört mit Adevinta einer der größten Mitbewerber auf dem digitalen Kleinanzeigenmarkt. Adevinta ist bereits in einigen Ländern Europas vertreten und baut somit seine Position aus. eBay erhält 2,5 Milliarden Dollar in bar und den Rest in Aktien des Konkurrenten. Damit wird das Auktionshaus zum Großaktionär, welcher 44 Prozent bei Adevinta hält.

Experten hatten mit einem geringeren Kaufpreis gerechnet. Die Aktie überraschte deshalb kurzzeitig mit einem Plus, kippte dann für den Tag aber ins Minus.