Auch für Unternehmen gibt es immer die zwei Seiten einer Medaille. Eine von ihnen wird nach aussen getragen und zeigt, wie es wahrgenommen werden soll. Die andere Seite zeigt dann die Realität, wie bspw. tatsächlich produziert wird und unter welchen Bedingungen die Angestellten zum Teil für ihr Geld hart arbeiten müssen. Ein BBC-Reporter hat nun versucht die dunkle Seite von Apple zu zeigen.
Zulieferer fördert Kinderarbeit
Wer sich länger mit dem Unternehmen Apple und seiner Aktie bzw. Geschichte beschäftigt, der mag jetzt an die Selbstmorde bei Foxconn von vor vier Jahren denken. Schon damals ging es um die schlechten Arbeitsbedingungen bei so manchem Apple-Zulieferer. Der BBC-Moderator der neuen Reportage stellt eingangs die Frage: „Wissen Sie, woher Ihr iPhone kommt?“ Wirklich verbessert scheinen sich die Umstände nicht zu haben.
Gleich drei Teams schickte BBC auf Reise nach Asien. Pegatron aus Taiwan ist einer dieser Zulieferer und erfüllt kaum einen Standard im Arbeitsrecht. 60 Stunden pro Woche und stete 12-Stunden-Schichten sein normal. Versteckt wurden Mitarbeiter gefilmt die im Stehen einschliefen. Von deren gestellten Unterkünften kaum zu sprechen.
Weiter gereist nach Indonesien wurde es nicht besser. Auf der Insel Bangka arbeiten Kinder für Apple um bestimmte Rohstoffe wie Zink zu gewinnen. In den Schlammgruben fanden die Reporter teilweise 12-jährige Kinder, die aus vielerlei Hinsicht ein hohes Gesundheitsrisiko eingehen. Der Zinkschlamm ist hochgiftig und ständig drohen Erdrutsche. Der Bericht besagt, dass genau dieses Zink in die iPhones von Apple kommt.
Prompte Gegenwehr zur Doku
Apple meldete sich natürlich sofort zurück und erklärte, dass kein anderes Unternehmen «so viel wie Apple“, sich bemüht „faire und sichere Arbeitsbedingungen zu garantieren.» Die Qualität der Zulieferer soll sich stetig verbessert haben, trotzdem wird weiter daran gearbeitet, heisst es weiter. Den schlafenden Mitarbeitern wolle man nachgehen, die Situation auf Bangka sei zu „komplex“ um sie erklären zu können.
Trotz aller Gegenwehr bedeutet es wieder eine Kerbe im sonst so polierten Firmen-Image von Apple. Die Vorfälle bei Foxconn hatten damals zumindest Wirkung gezeigt, da die Arbeitsbedingungen verbessert und auch die Löhne angehoben wurden.