Vor einem Monat war die Tesla-Aktie noch 233,55 Euro wert und galt als relativ sichere Anlage. Dabei kriselte es schon etwa. Ein Video, in dem eines der Elektroautos von selbst in Flammen aufging, erreichte viralen Status. Außerdem musste der Autobauer Lieferschwierigkeiten bei seinem neuesten Modell einräumen. Nun setzt Tesla-Chef Elon Musk alledem die Krone auf. Das Wertpapier rutschte heute Morgen auf 182,14 Euro ab.

Rundmail ruft zum „Hardcore“-Sparen auf

So zukunftsträchtig die Visionen von Musk auch sein mögen. Aktuell fällt es schwer an den großen Erfolg zu glauben. Nun hat der Tesla-Chef eine Rundmail an seine Mitarbeiter verschickt. Darin ruft er sie einem extrem sparsamen Kurs auf. Es gilt alle Posten wie „Ersatzteile, Gehälter, Reisekosten, Mieten“ zu prüfen.

Selbst langjährige Tesla-Fans dürften daran zu knabbern haben. Nur am Montag verlor die Aktie über sieben Prozent. Von ihrem Hoch bei fast 390 US-Dollar entfernt sich die Aktie immer weiter. Mit dem aktuellen Schreiben scheint der absolute Tiefpunkt noch gefunden werden zu müssen.

Jetzt darf schon von Panik gesprochen werden. Laut Musk reichen die verfügbaren Gelder nur noch für zehn Monate. Deshalb müsse man alle Ausgaben doppelt checken, ob sie wirklich notwendig sind. Das jüngste Quartal zeigte, wie viel Geld Tesla buchstäblich verbrennt. Endlich in die Gewinnzone zu fahren, dürfte in 2019 nun fast unmöglich sein.

Tesla´s Finanzchef deckt die Aussagen

Finanzchef Zachary Kirkhorn wurde von Musk zum Gespräch gebeten. Das Resultat: „Alle Ausgaben jeglicher Art, einschließlich Teile, Gehalt, Reisekosten, Miete, buchstäblich jede Zahlung, die unser Bankkonto verlässt“, bedürfen nun einer genaueren Prüfung, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters aus der Rundmail. Tesla befinde sich nun bei „Alarmstufe Rot“, heißt es.

Ein derartiges Schreiben verfasste Musk schon vor einem Jahr. Auch da wurden alle Ausgaben auf den Kopf gestellt und im Anschluss ein Teil der Belegschaft entlassen. Der angekündigte verstärkte Online-Verkauf der E-Autos blieb jedoch aus.

Zum Monatsbeginn konnte Musk seinen Investoren eine weitere Milliarden-Spritze entlocken. Nun scheint er beweisen zu wollen, dass sein Unternehmen tatsächlich profitabel arbeiten kann. Dafür stützt er sich vor allem auf die Produktion vom Tesla Model 3. Leider wird dies noch nicht in der gewünschten Stückzahl hergestellt.

Konkurrenz schläft nicht

Wenngleich Tesla als Pionier der Elektroautos gilt, ist die Marke längst nicht mehr allein. VW, BMW und andere Autobauer arbeiten ebenfalls an rein elektrisch betriebenen Fahrzeugen mit größerer Reichweite.

Zeitgleich müssen die Tesla-Autos absolut sicher werden. Ein tödlicher Unfall mit dem Autopiloten im März hatte für Aufsehen gesorgt. Musk versucht zu retten was möglich ist. Es gibt viele Baustellen zu bewältigen, bevor die Aktionäre wieder Vertrauen fassen können.