In wenigen Stunden verlor die Facebook-Aktie fast 25 Prozent an Wert. Der Skandal mit Cambridge Analytica lastet immer noch schwer auf den virtuellen Schultern des sozialen Netzwerks. Hinzu kommt die seit Ende Mai geltende Datenschutzgrundverordnung der Europäischen Union. Diese Probleme spiegeln sich in den aktuellen Quartalszahlen wieder. Investoren zogen reihenweise ihre Gelder ab, sodass das Facebook zeitweise 150 Milliarden US-Dollar an Wert verlor.

Facebook ist nicht unverwundbar

Lange Zeit schien der Internetriese über allen Herausforderungen erhaben. Schlechte Neuigkeiten steckte man locker weg. Doch das Bewusstsein für korrekten Datenschutz, scheint bei den Nutzern zu wachsen. Sie meiden daher die Nutzung des sozialen Netzwerks zunehmend. Was sich bei den täglich und monatlich aktiven Nutzern bemerkbar macht.

Weil die nun veröffentlichten Quartalszahlen die Erwartungen verfehlten, stürzte die Aktie ab. Sehr erschreckend tief, aber Erholung ist heute Morgen schon wieder in Sicht. Es kann von einer Überreaktion ausgegangen werden, welche nicht von Dauer sein sollte.

Denn das Geschäft mit der Online-Werbung zieht weiter an. Damit erzielte Facebook 13,23 Milliarden Dollar und somit 42 Prozent mehr als im zweiten Quartal 2017. Beim Gewinn legte Facebook um 31 Prozent zu und schaffte es auf 5,1 Milliarden Dollar. Bis zur Bekanntgabe der neuesten Zahlen, erklomm die Facebook-Aktie ein Hoch nach dem anderen.

Anleger sollten langfristig denken

Schwankungen innerhalb der aktiven Nutzerzahlen seien normal, meint Facebook. Täglich seien es immer noch 279 von einst 282 Millionen europäischen Besuchern. Firmenchef Mark Zuckerberg hatte mit einem deutlich größeren Verlust gerechnet, nachdem die DSGVO in Kraft trat. Weltweit sei man auf 2,234 Milliarden aktive Nutzer angewachsen. Zuckerberg verwies auch darauf, dass es mit dem Wachstum nicht ewig so weitergehen werde. Mittlerweile zählt man in den Statistiken auch die Nutzer von WhatsApp und Instagram mit. Im Juni erzielte man in der Summe rund 2,5 Milliarden Nutzer.

Den leichten Rückgang interpretierten Anleger sehr negativ. Abzuwarten ist jene Reaktion, welche heute von den US-Börsen kommt. Der New York Stock Exchange öffnet nach unserer Zeitrechnung erst um 15:30 Uhr. Aktuell befindet sich der Aktienkurs schon auf Erholungsfahrt.