Wenn Lockdown auf Lockdown folgt, suchen sich die Menschen das, was ihnen übrig bleibt. Für viele ist es Netflix, andere hängen noch mehr als sonst in den sozialen Netzwerken ab. Für Facebook hat Corona eine wahre Goldgrube aufgemacht. Einerseits stiegen im letzten Quartal die Aktivitäten bei den Nutzern, andererseits gaben Werbekunden deutlich mehr Geld aus. Doch Facebook droht nun Ärger mit Apple. Dessen neue Datenschutz-Politik könnte dem Social Network viel Ärger bereiten.

Facebooks Gewinn steigt um 53 Prozent

Auch für Facebook war es an der Zeit, seine neuesten Kennzahlen vorzulegen. Die Bilanz fürs letzte Quartal liest sich traumhaft. Der Gewinn stieg um 53 Prozent auf 11,22 Milliarden US-Dollar. Der Umsatz legte um 33 Prozent zu und betrug 28,1 Milliarden Dollar. Hierbei zeigen sich auch Erfolge aus dem integrierten Online-Handel. Der Facebook Marketplace und das Instagram Shopping sollen gut angelaufen sein. Corona sei Dank, weil nun noch mehr als jemals zuvor im Internet bestellt wird.

Doch es bleibt dabei, Facebook ist nahezu ausschließlich von seinem Anzeigengeschäft abhängig. Knapp 97 Prozent des Umsatzes entstehen durch Gewerbekunden, welche ihre Produkte und Dienstleistungen im sozialen Netzwerk anpreisen.

Den Messenger Whatsapp und Instagram eingeschlossen, soll das Netzwerk monatlich 2,8 Milliarden aktive Nutzer haben. Eine unglaublich große Reichweite und der Ideenreichtum von Gründer sowie Konzernchef Mark Zuckerberg scheint unendlich. Nun kündigte er neue Produkte an, welche „ökonomische Chancen“ bieten.

Aber Facebook mahnt auch zugleich, dass der Corona-Boom irgendwann ein Ende haben dürfte. Dann ist mit rückläufigen Zahlen zu rechnen. Angesichts der enormen Nutzerzahlen, dürfte das Netzwerk auch irgendwann an sein Grenzen stoßen. Unbegrenztes Wachstum sei nicht möglich.

Zuckerberg missfällt Apples neue Datenschutz-Politik

Im Hintergrund bleiben auch noch die Auswirkungen aus Europa abzuwarten. Denn der Europäische Gerichtshof hatte das „Privacy Shield“ gekippt. Entweder kommt es zu einer neuen Vereinbarung oder die Datenschutzbestimmungen bleiben für Facebook unklar.

Ebenso bahn sich Ärger mit Apple an. Der iPhone-Hersteller plant das Sammeln von Daten auf seinen Geräten zu erschweren. Mark Zuckerberg zeigte sich darüber nicht gerade erfreut. Schließlich verdient er mit personalisierter Werbung deutlich besser. Zeitgleich baut Apple seinen eigenen Messenger-Dienst aus. Angesichts der vielen Apple-Nutzer eine ernstzunehmende Konkurrenz für Facebook.

Zuckerberg antwortete darauf: „Apple mag behaupten, dass sie es tun, um den Leuten zu helfen – aber ihre Schritte folgen klar ihren Wettbewerbsinteressen.“