Seit geraumer Zeit bringt Facebook seine eigene Digitalwährung „Libra“ ins Spiel. Für seine Idee erntete Chef Mark Zuckerberg schon reichlich Kritik. Jetzt hat sich das größte soziale Netzwerk ein paar Gedanken gemacht. Das neue Konzept soll kritische Stimmen berücksichtigen. Doch funktioniert Libra auch gemäß den Datenschutzbestimmungen der einzelnen Länder?

Destabilisierung des Finanzsystems befürchtet

In erster Linie kreiden die Währungshüter an, dass Libra die Finanzmärkte destabilisieren könnte. Immerhin erreicht das soziale Netzwerk Milliarden von Nutzern. Wenn nur ein Bruchteil von ihnen zum Online Shopping auf Libra umsteigen würde, wäre dies schon systemrelevant. Denn die ursprüngliche Idee sah vor, die Kryptowährung mit Hilfe von US-Dollar, Euro und Staatsanleihen zu stützen. Doch ebenso eine „Parallelwährung“ fürchten die Aufseher.

Jetzt soll Libra wie folgt funktionieren: Die „Coins“ will man mit einzelnen Währungen verknüpfen, aber zeitgleich eine universelle Libra erschaffen. Für den Laien ist dies schwer nachvollziehbar. Wenn alles klappt, könnte Facebook bzw. Libra bald ein wichtiges Bindeglied zum Einkaufen im Internet werden.

Die hierfür gegründete „Libra Association“ hat bei der Schweizer Finanzmarktaufsicht (Finma) einen Antrag gestellt. Gibt es von dort grünes Licht, wäre die digitale Währung einen großen Schritt weiter. Gegen Jahresende soll dann der Erwerb möglich sein.

Fraglicher Datenschutz

Kritiker geben trotzdem zu bedenken, dass Facebook mit Libra eine Menge interessanter Daten erhält. Einkäufe und Geldbeträge werden mit dem Nutzerkonto verknüpft. Somit entsteht ein sehr detailliertes Profil. Bspw. über die monatlichen Ausgaben und was am häufigsten gekauft wird. Somit entsteht ein detailliertes Profil, welches sich noch besser für Werbezwecke nutzen lässt. Denn Facebook hat weiterhin die Gewinnmaximierung im Fokus. Was auch sonst, bei einem privat geführten Unternehmen.

Währenddessen fürchten Banken und Sparkassen um die Macht von Facebook. Wenn Libra kommt, dann hoffentlich unter strengsten Auflagen und mit unabhängigen Kontrollorganen. Die nächsten Monate werden spannend. Auch dahingehend, wie Facebook sich die nötige Lizenz für Libra beschafft.