Corona beflügelt Softwares für Videokonferenzen. Allen voran „Zoom“ hat sich hierbei zum Branchenprimus gemausert. Mittlerweile soll das Netzwerk schon über 300 Millionen Nutzer haben. Facebook missfällt dies sehr, weil sich damit auch das soziale Miteinander in andere Ecken des Internets verschiebt. Mark Zuckerberg erklärte deshalb, mit „Rooms“ dieselbe Möglichkeit bieten zu wollen. Allerdings mit besserer Ausstattung, um die Fehler der Konkurrenz zu vermeiden.

Videochats als neue Interessensquelle

Covid-19 macht es deutlich, wie sehr wir doch auf soziale Nähe angewiesen sind. Weil dies aber vielerorts untersagt ist, will man sich zumindest sehen können. Deshalb ziehen Videochats immer mehr Nutzer an. Facebook hat diesen Trend für sich erkannt und bietet dafür die „Messenger Rooms“ an. Zu Beginn können hier bis zu 20 Teilnehmer gleichzeitig kostenlos miteinander telefonieren. Die Kapazitäten pro Call möchte das soziale Netzwerk später auf 50 Stück erhöhen, heißt es.

Für eine solche Veranstaltung benötigt es eine zentrale Person. Diese erstellt die Konferenz und lädt alle Teilnehmer mittels individuellem Link ein. So hat es auch Zoom gemacht. Die einfache Vorgehensweise vervielfachte die aktiven Nutzerzahlen binnen weniger Wochen.

Allerdings hat so eine offene Konferenz auch gewisse Schwachstellen. Technikversierten Personen gelang es, fremde Videochats zu stören. Oft nur zum Spaß, manchmal auch mit Hintergedanken. Facebook will dafür eine Vorkehrung treffen. Der Veranstalter kann demnach einzelne Teilnehmer per Klick entfernen. Außerdem werde man die Verbindungen verschlüsseln. Die Chat-Inhalte sind dabei ausschließlich für die Teilnehmer einsehbar. Das Netzwerk selbst kann nicht darauf zugreifen. In absehbarer Zeit möchte man aber eine vollumfängliche Verschlüsselung bieten können.

Dasselbe stellt sich Zuckerberg auch für WhatsApp vor. Allerdings mit dem Unterschied, dort maximal acht Personen miteinander chatten zu lassen.

„Rooms“ für lau

Kostenpunkt: Während Zoom jede Gratis-Konferenz auf 40 Minuten beschränkt, will Facebook die Messenger-Funktion kostenfrei anbieten.

Die in den Videochats ausgetauschten Informationen sollen dabei rein privat bleiben. Facebook verspricht, diese Inhalte nicht für personalisierte Werbung auszunutzen.

Zoom bekommt damit einen scharfen Konkurrenten. Das größte soziale Netzwerk ist bekannt dafür, innovative Dienste aufzukaufen oder nachzuahmen. Weshalb dem Konzern auch WhatsApp und Instagram gehören.