Seit einigen Wochen steht Facebook wieder im Rampenlicht von US-Richtern und -Politikern. Der Konzern habe mittlerweile eine zu große Vormachtstellung eingenommen, heißt es. Deshalb droht Mark Zuckerberg die Zerschlagung seines Unternehmens. Was im ersten Versuch misslingt, könnte nun im zweiten Anlauf klappen.

Grünes Licht für Kartellklage

Die Idee besteht seit letztem Sommer: Facebook sei zu groß geworden und gehöre deshalb aufgespalten. Damals fehlten Richter James Boasberg hinreichende Argumente, um dieses Vorhaben zu unterstützen. Die Wettbewerbsklage wurde daraufhin nachgebessert und ein zweites Mal eingereicht. Der unfaire Wettbewerb sei nun deutlich besser mit Gründen unterfüttert.

Die Anschuldigungen kommen von der Federal Trade Commission (FTC). Facebook habe sich eine Monopolposition aufgebaut. Der Zukauf von Instagram habe diesen Umstand noch verstärkt. Die FTC fordert deshalb, dass Instagram wieder von Facebook getrennt wird. Als neues Argument wurde unter anderem die Entwicklung der Benutzerzahlen angeführt. Plus Analysen, wann und wie lange sich Nutzer auf den Plattformen aufhalten.

Facebook, hinter dem inzwischen der neue Name „Meta“ als Dachgesellschaft steht, wirft einem Mitglied der FTC Befangenheit vor. Außerdem bleibt es bei der Überzeugung, dass die Zukäufe (Instagram + WhatsApp) eher förderlich für den Wettbewerb waren. Die FTC hatte ihre erste Klage Ende 2020 eingereicht, als noch Donald Trump im Amt des US-Präsidenten saß. Inzwischen ist sein Nachfolger Joe Biden am Zug. Er hatte die neue FTC-Chefin ernannt und deshalb soll sie nicht unbefangen sein, so Facebook.

Ein Milliardengeschäft auf der Kippe

Instagram basierte zunächst nur auf dem Hochladen von Fotos und dazugehörigen Mitteilungen. Später kamen kürzere, dann sogar längere Videos hinzu. Die Einfachheit der Plattform gewann schnell eine millionenschwere Nutzerbasis. Facebook erkannte die ergänzenden Eigenschaften von Instagram und kaufte die App im Jahr 2012 für knapp 22 Milliarden US-Dollar auf. Mittlerweile sind hier fast eine Milliarde Nutzer registriert. WhatsApp war bietet sogar knapp zwei Milliarden Konten.

Die Ironie an der erneuten Klage jetzt: Die Wettbewerbshüter erteilten beiden Übernahmen zur jeweiligen Zeit grünes Licht. Jetzt prangern die FTC und über 40 US-Bundesstaaten eben jene Fusion an.