Seit einigen Wochen ist klar, dass die US-Notenbank Federal Reserve die Leitzinsen in 2022 noch mehrmals anheben will. Grundsätzlich gilt: Je höher die Zinsen für Sparer sind, desto mehr verliert die Börse an Attraktivität. Um Anleger und Konjunktur nicht ins Chaos zu stürzen, sollen die Zinsschritte minimal sein und dafür über das Jahr verteilt. So der bisherige Plan und nun erklärte Jerome Powell, dass er sich für die Sitzung im Mai mehr vorstellen könnte.
Plus 50 Basispunkte im Mai
Zum Start in den gestrigen Handelstag zeigten sich die drei großen US-Indizes unentschlossen. Dies änderte sich mit einer Aussage vom Fed-Chef Jerome Powell. Dieser sprach während der Frühjahrstagung vom Internationalen Währungsfonds (IWF). Er ist das Ansicht: „50 Basispunkte werden für die Sitzung im Mai auf dem Tisch liegen.“ Basispunkte beschreiben jeweils ein Hundertstel vom Ganzen. Hiermit ist also ein Wachstum der Leitzinsen von 0,5 Prozent gemeint.
Dabei nehmen erzielen solche Veränderungen einen weitreichenden Einfluss. Beginnend bei der Kreditvergabe an Unternehmen und Privatpersonen. Fortgeführt bei der Attraktivität klassischer Geldanlagen (Tagesgeld, Festgeld etc.). Bis hin zur Verzinsung staatlicher Anleihen. Steigende Zinsen sind heiß umstritten, weil sie gute Argumente auf beiden Seiten (Pro und Contra) anführen.
Wenn Geldanlagen ohne Risiko wieder an Interesse gewinnen, erfolgt fast immer ein größerer Geldabfluss an den Börsen. Andererseits muss die US-Notenbank auf die weiterhin hohe Inflation reagieren. An den Börsen verfehlt die Aussage von Powell ihre Wirkung nicht. Der Dow Jones rutschte um 1,1 Prozent ab und der Nasdaq gab um 2,1 Prozent nach. Beim S&P 500 ergab sich ein Minus von 1,5 Prozent.
Tesla & United Airlines die großen Gewinner des Tages
Während viele Wertpapiere von den Entscheidungen der Fed durchgeschüttelt wurden, zeigten zwei Kurse steil nach oben. Da hätten wir zum einen Tesla. Der Autobauer von Elektrofahrzeugen legte abermals gute Zahlen vor. Allen Schwierigkeiten zum Trotz, hat Elon Musk sein Unternehmen gut geführt. Allerdings warnen kritische Stimmen vor einer starken Überbewertung der Tesla-Aktie. Trotzdem schloss die Aktie den gestrigen Handel mit einem Plus von 3,2 Prozent ab.
An zweiter Stelle ist United Airlines mit einem Zugewinn von 9,3 Prozent zu benennen. Das laufende Quartal soll der Fluggesellschaft einen Rekordumsatz bescheren. Auch beim Gewinn erwartet das Management einen ordentlichen Sprung nach oben.