Der Fed-Vorsitzende Jerome Powell erklärte in einem am Sonntagabend ausgestrahlten Interview, dass die US-Notenbank weiterhin auf dem Weg sei, die Zinssätze in diesem Jahr dreimal zu senken.
Erster Schritt voraussichtlich im Mai
Seitens der Federal Reserve wolle man die Zinssätze in diesem Jahr dreimal senken. Powell sagte in einem am Donnerstag für die CBS-Nachrichtensendung „60 Minutes“ aufgezeichnetes Interview auch, dass der Arbeitsmarkt und die Wirtschaft des Landes stark seien. Er sehe keine Anzeichen einer Rezession.
„Ich glaube, dass es der Wirtschaft gut geht und es gibt allen Grund zu der Annahme, dass es noch besser werden kann.“ Powells Kommentare spiegelten weitgehend die Bemerkungen wider, die er am Mittwoch auf einer Pressekonferenz abgegeben hatte. Wo die Fed beschlossen hatte, ihren Leitzins bei etwa 5,4 Prozent stabil zu belassen. Um die Inflation zu bekämpfen, erhöhte die Fed ihren Leitzins ab März 2022 elfmal, wodurch Kredite für Verbraucher und Unternehmen deutlich teurer wurden. Von diesem 22-Jahres-Hoch wollen die Währungshüter nun schrittweise wieder herunterkommen.
Der Fed-Vorsitzende bekräftigte außerdem, dass die nächste Sitzung der Zentralbank im März wahrscheinlich zu früh für eine Zinssenkung sei. Die meisten Ökonomen gehen davon aus, dass die erste Kürzung wahrscheinlich im Mai oder Juni erfolgen wird.
Sinkende Zinsen sind nun angemessen
Da sich die Inflation stetig abkühlt, sind sich fast alle 19 Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses der Fed einig, dass sinkende Leitzinsen in diesem Jahr angemessen sein werden. Dies würde dazu beitragen, die Kosten für Hypotheken, Autokredite, Kreditkarten und andere Verbraucher- und Unternehmenskredite zu reduzieren.
Im Dezember deuteten Fed-Beamte an, dass sie im Jahr 2024 drei Zinssenkungen ins Auge fassen und ihren Leitzins bis zum Jahresende auf etwa 4,6 Prozent senken würden. Powell sagte gegenüber „60 Minutes“, dass diese Prognose wahrscheinlich immer noch die Ansichten der politischen Entscheidungsträger widerspiegelt.
Gemessen an der bevorzugten Messgröße der Fed sank die Inflation im Dezember im Vergleich zu den zwölf Monaten zuvor auf nur 2,6 Prozent. In der zweiten Hälfte 2023 betrug die jährliche Teuerungsrate nur noch 2 Prozent. Was dem Zielwert der Fed entsprach und deutlich unter dem Höchstwert von 7,1 Prozent im Sommer 2022 lag.
Powell führte den Inflationsanstieg von 2021 bis 2022 auf die Störungen durch die Corona-Pandemie zurück. Einschließlich einer Verlagerung der Ausgaben weg von Dienstleistungen wie Restaurantmahlzeiten hin zu Waren wie Heimbüromöbeln und Heimtrainern.